Ein spannender Tag. Heute haben wir erfolgreich eine Coexistence Infrastruktur auf Basis des Coexistence Manager for Notes (CMN) für mehr als 80.000 User bei einem großen Kunden in Betrieb genommen. Die „wahre“ Infrastruktur ist um einiges komplexer als die stark vereinfachte Skizze. Komplexe DMZ-Strukturen, Verschlüsselung, Multi-Domain-Domino-Infrastruktur, externe Mail-Provider, Firewalls in Hülle und Fülle, Zertifikate und Office365 in der Cloud. Das sind die Hürden, die zu überwinden sind. Aber es läuft. Auch ein erfolgreiches Partnering mit Beck et al. Services.
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Eine wunderschöne Veranstaltung zum Thema Office365 im PS Speicher in Einbeck
Gestern hatten wir gemeinsam mit mod eine gut besuchte, spannende, unterhaltsame Veranstaltung zum Thema Office365 im schicken PS Speicher in Einbeck. Empfehlenswerte Location. Danke für die tolle Zusammenarbeit und die Veranstaltungsorganisation an mod.
Hier der Link zum PDF meines Vortrages über Planung und Projektmanagement von Migartionen. PM bei Migrationen
Office365 Home
Mal davon abgesehen, dass ich nicht weiß, warum das alte Passwort nicht mehr funktioniert hat, finde ich den Passwort Reset Prozess beim Office365 Home Account gelinde gesagt verwunderlich. Bei allen anderen Systemen, die mir bekannt sind, hat man einen Reset Code oder einen entsprechenden Link mehr oder minder prompt nach der Anforderung in seiner Mailbox. Bei Microsoft ist dies – mehrfach getestet – nicht der Fall. Im Extremfall habe ich fast 2 Stunden gewartet, bis dieser Code kam. Die These, dass dies in Indien oder Bangladesh von Hand abgewickelt wird, und die Menschen dort zum Zeitpunkt meiner Anforderung schon Feierabend hatten, ist nicht belegt, aber auch nicht unwahrscheinlich. Ich will mal hoffen, dass im Business Umfeld die Microsoft SLAs etwas praxisgerechter abgefasst sind. Ohnehin scheint mir in den Prozessen rund um die Accountverwaltung bei den Unternehmen, die um die Weltherrschaft kämpfen, noch Nachholbedarf zu bestehen. Welchen Ärger ich schon mit SmartCloud, Office365, neuerdings Skype, Google oder Apple rund um Accounts hatte, das geht auf keine Kuhhaut.Spätestens, wenn unser Personalausweis durch einen dieser Accounts ersetzt wird, was ja im Prinzip das Ziel dieser Kraken ist, dann sollten die Prozesse bessser funktionieren.
Plattform Perspektiven – Messaging & Collaboration
Bei der DNUG Konferenz in Karlsruhe hatten wir eine Podiumsdiskussion zu der im Bild dargestellten Architekturstrategie für Messaging & Collaboration. Bevor ich zu den Pfeilen ein paar Statements abgebe sei gesagt, dass man die Grafik selbstverständlich beliebig erweitern kann. Die Cloud-Optionen im Markt sind vielfältiger als dargestellt, weil es in der Praxis nicht nur um die Angebote von IBM und Microsoft geht. Als weitere Dimension ließe sich noch die Frage „Browser oder Fat Client?“ hinzufügen, und die Entscheidung über die genutzten Devices ist auch nicht dargestellt. Die beglaubigte Maxime der IBM lautet: „Cloud first, mobile always!“
Auch ohne diese Dimensionen ist es schon schwierig alle Pfeile unterzubringen. Faktum ist, dass alles Dargestellte zur Zeit zur Diskussion steht. Ein paar Pfeile kann man sich sparen. Den Weg aus der Cloud zurück auf On-premise sehe ich bislang nicht. Dazu müsste erstens ein Entscheider zugeben, dass eine früher getroffene Entscheidung falsch war, was einer Sensation gleich käme. Zweitens müsste es tatsächlich Sinn machen, sich eine abgeschaffte Infrastruktur wieder ins Rechenzentrum zu stellen. Drittens müssten die Cloud-Anbieter entsprechende Migrationsprozesse unterstützen, was sie nicht tun werden.
Aus ähnlichen Gründen kann man auch auf den Pfeil zwischen den Cloud-Angeboten verzichten. Am ehesten könnte sich vielleicht Messaging mittelfristig auch in allen Details so zur Commodity entwickeln, dass man ähnlich, wie beim Stromnetz oder beim Handy den Provider jeden Montag wechselt. Halte ich aber für unwahrscheinlich, da Messaging bei aller Standardisierung von Formaten doch zu proprietär ist.
Der dunkelblaue Pfeil – Wechsel des Mail-Systems von Outlook/Exchange zu Notes/Domino – ist zwar diskutabel und kommt gelegentlich vor, wird aber in freier Wildbahn sehr selten beobachtet.
Die Pfeile vom Microsoft Stack „On premise“ zu Office365 oder Azure interessieren auf einer DNUG Konferenz nicht wirklich. Das ist sozusagen Microsoft-interner Kannibalismus. Im Markt jenseits der IBM-Brille interessieren sie natürlich sehr intensiv. Dazu mehr zu einem anderen Zeitpunkt.
Im Fokus der Podiumsdiskussion standen die Fragestellungen: Wohin geht Notes Email und wohin gehen die Notes Applikationen? In unseren Kundenprojekten hat man gelegentlich den Eindruck, dass sich die Optionen gegenseitig überholen. Da wird zuerst ein Wechsel nach Outlook/Exchange geplant und dann öffnet sich plötzlich das Fenster zur Cloud und ein neuer Wind kommt ins Projekt. Die SmartCloud steht gelegentlich auch zur Diskussion, aber so gnaz angekommen ist sie in Deutschland noch nicht. Ich habe den Eindruck, die IBM will zumindest immer noch nicht öffentlich über mögliche Gründe für einen Wechsel vieler Kunden zum Microsoft Stack diskutieren. Am häufigsten versteckt man sich hinter dem schicksalhaften Wechsel des CIO oder CFO, der einfach wider besserem technologischem Wissens oder auch frei von Wissen etwas Neues machen will. Da kann man als Techi dann nichts tun. Höhere Macht. Im Markt sind mir andere Argumente im Ohr, wie z.B. die bessere Integration in Microsoft Office (was mehr oder minder selbstverständlich ist und am Quasi-Monopolismus von Microsoft liegt), die höhere Investitionssicherheit bei Microsoft oder schlicht die Reduktion der vendor list unter der Prämisse, dass SAP und Microsoft gesetzt sind. Einig war man sich in der Podiumsdiskussion, dass ein alleiniger Wechsel des Email-Systems eher einer Geldverbrennung gleich kommt, weil die Funktionalität Jacke wie Hose ist. Klar ist auch, dass die Scheu vor der Cloud nachlassen wird, dass die Hersteller in ihren Cloud-Angeboten nachbessern werden, aber auch dass die Hersteller mittelfristig On-Premise-Angebote so unattraktiv machen werden, dass man gar nicht anders kann als in die Cloud zu gehen.
Bei der Applikationslandschaft ist eine Entscheidung sehr viel schwieriger zu treffen als im Bereich Email. Angefangen von vielfältigen internen Schnittstellen der Applikationen in der gesamten IT-Architektur eines Unternehmens, über viele offene Fragen im Betrieb von Applikationen in der Cloud, über Flexibilität, Konfigurierbarkeit, TCO und anderes, das Lemming-Rennen in die Cloud ist da noch gebremst. Hier sehe ich eher private Cloud Konstrukte jenseits der großen Anbieter, die flexibler sein können als SmartCloud, Office365 oder Azure. Selbstverständlich gibt es manche eher triviale Applikationslandschaft, die durch elegante SharePoint-Umsetzungen ablösbar ist, es gibt aber auch die hochkomplexe Notes Applikationslandschaft, die zumindest kurzfristig genau so bleiben muss, wie sie ist, oder auch aus Kostengründen in kleinen Schritten irgendwohin weiter entwickelt werden muss. Ob das dann XPages heißt oder SAP oder SharePoint oder eine teure Java Entwicklung, ist im Einzelfall zu prüfen. In jedem Fall wird Geld in die Hand genommen.
Intensiv zu diskutieren sind natürlich auch die Themen Koexistenz und Hybrid, was wir in der knappen Zeit der Podiumsdiskussion auf der DNUG nicht geschafft haben. Klar ist, dass beides Kompromisse sind und beides nicht das langfristige Ziel für eine Infrastruktur sein sollten. Temporär hat man immer Koexistenz oder Hybrid und wenn es sich nur um Tage oder Wochen handelt. Ein Highlight ist natürlich immer das Big Bang Szenario, in dem man das Büro am Freitag auf der alten Plattform verlässt und am Montag auf der Neuen weitermacht. Dazu müssen allerdings ideale Rahmenbedingungen gegeben sein und auf der neuen Plattform muss eher ein greenfield approach erfolgen. Datenmigration und Big Bang beißen sich.
Angesichts der Tatsache, dass ein interessantes Abendprogramm auf mich wartet, aber auch weil Blogeinträge nicht so lang sein sollen, weil sie sonst keiner liest, will ich es an dieser Stelle mal genug sein lassen. Es gibt noch viel zu diskutieren und noch viel mehr zu tun.
holistic design scan – Blitzanalyse in Amsterdam
Ein bisschen Selbstlob darf mal sein. Schließlich sollen die Fähigkeiten von holistic-net nicht als Geheimnis gehandelt werden. Am letzten Donnerstag rief mich ein Kollege an und fragte, ob ich ganz spontan am nächsten Morgen nach Amsterdam kommen könne, um schnell mal 8 komplexe Notes Applikationen auf deren implizite Mail-Funktionalität zu prüfen. Im Prinzip könnte der Kunde uns auch die Templates der Datenbanken zusenden, aber wegen fehlendem NDA usw. geht das alles auf die Schnelle nicht. Hintergrund ist eine geplante Migration nach Office365. Meeting, Freitag, 9:00 Uhr. Also Flug gebucht, Rote-Augen-Flieger um 6:20 Uhr nach Amsterdam, um 8:00 Uhr beim Kunden (eine Stunde zu früh), Templates per USB-Stick auf meinen Rechner, Analyse mit holistic design scan gestartet, Ergebnisse gesichtet. 8:30 Uhr im Prinzip fertig. So geht das, wenn man gut vorbereitet ist und die richtigen Werkzeuge hat. Das Meeting selbst verläuft dann klassisch. Reden, reden, reden, warten auf Verspätete, warten auf temporär Abwesende, bisschen Schlachtplan machen, lecker Mittachessen (wie H.P. Kerkeling sagen würde). Ich will die Preise für Dienstleistungen jetzt nicht verderben. Die anstehende Analyse von einigen tausend Applikationen wird ein paar Tage länger dauern. Dennoch, eine Blitzanalyse in 10 Minuten, das ist doch schon was wert.