Es wird sicherlich noch bessere Bilder geben. Mit dem iPhone in der 5. Reihe mit tiefgefrorenen Händen lassen sich keine Wunder der Fotografie vollbringen. Sicherlich ein Highlight auf der SPC2014 ist die Präsentation der User Experience unter dem Codename Oslo. Deshalb Oslo, weil es in den dortigen Labors von Microsoft entwickelt wurde. Oslo sieht toll aus. Muss man so sagen. Erfrischend, modern, trotzdem sehr funktional. Oslo stellt dar, was für den individuellen Benutzer in der Dokumentenwelt wichtig ist. Sehr bildorientiert, ein bisschen wie Google+, nach diversen Kriterien filterbar. Die Daten kommen bisher aus SharePoint, OneDrive, Yammer. Es sind aber APIs angekündigt, die Oslo beliebig erweiterbar machen. Im Unterschied zu IBM Mail Next, was ja auch eine neue User Experience bietet, ist Oslo sehr dokumentenzentriert und hat, soweit bisher gesehen, mit Email nicht viel zu tun. Ausgenommen Attachments in Emails. Verfügbarkeit ist für das 2.Halbjahr 2014 angekündigt. Für’s Erste alles nur in der Cloud.
Der Hintergrundmechnismus heißt Office Graph. Office Graph zeichnet sogenannte Signals auf, wenn irgendein Dokument auf den überwachten Storage Medien erstellt, editiert, geshared, geliked oder sonstwie angefasst wird. Es gibt public und private Signals, um in der Darstellung differenzieren zu können. Office Graph kennt auch die Teamzusammenhänge und Reporting Lines und bezieht diese in die Auswertung ein.
Der visuelle Innovationsgrad ist ein gewaltiger Schritt. Weg von den Listen, Foldern und anderen klassischen Navigationen, hin zu intuitiver Bearbeitung. Der Spagat zu Outlook und SharePoint ist ähnlich groß und anspruchsvoll, wie der Spagat von IBM Mail Next zu Notes und Connections Files oder Libraries.
Ins Wackeln kommen beide User Experience Modelle, wenn es um Cross-Organisation-Darstellung geht. Da werden die Arme ganz kurz.
Ob der dokumentenzentrierte Ansatz oder der Email-zentrierte Ansatz der Bessere ist, darüber muss man diskutieren. Ich vermute aber, dass sich jeder am Ansatz des Herstellers seiner Wahl orientiert und so die Diskussion gar nicht entsteht.