Warten am Gate und Zeit zum mentalen Verschnaufen. Es hat sich rentiert. Viele neue Informationen. Interessante Leute kennengelernt. Gesteigerter Durchblick in der SharePoint-Welt. Als fast lebenslanger IBM Business Partner fragt man sich natürlich kontinuierlich: Was macht Microsoft anders oder gar besser? Faktum ist, sie machen es auf jeden Fall gut, sonst wären hier nicht 10.000 motivierte Leute herumgeturnt.
Ich denke, der Altersdurchschnitt der Teilnehnmer ist bei der SPC etwas niedriger als bei den Connect-Teilnehmern, der Dresscode ist etwas lockerer, es sind prozentual sicher viel mehr Entwickler als auf der Connect. Die Entwickler in der breiten Masse hat die IBM aus meiner Sicht verloren. Aber vielleicht will man die ja auch nicht mehr haben. Ist ja jetzt LOB angesagt.
Die Microsoft Community ist nicht weniger kritisch als die IBM Community. Auch hier wurden kritische Fragen zur Cloud-Manie, zur Lizenzierung, zur ersatzlosen Streichung von Infopath und anderen Themen gestellt.
Man hat das Gefühl, Microsoft ist näher dran an den Menschen, den Usern. Ob die Denke, dass alles immer mit einem Dokument (Word, Powerpoint oder Excel) anfängt, und sich daran die ganze Story entlanghangelt, kann man anzweifeln. Microsoft und IBM haben unterschiedliche Arbeitsparadigmen, unterschiedliche Sichtweisen, was denn das Kernproblem sei. Jeder an dem orientiert, was er hat bzw. kann.
Microsoft hat jetzt scheibchenweise Yammer integriert, die Social Story ist aber noch nicht so weit, wie sie bei IBM schon im letzten Jahr war. Zu IBM Connections sehe ich funktional keinen vollwertiges Pendant auf der Microsoft-Seite. Beim Thema UI hat Microsoft nach wie vor das bessere Händchen. Oslo macht Spaß, ist aber aus meiner Sicht nicht komplett. Man kann sich nicht immer nur an gesharten, geliketen und bearbeiteten Dokumenten beschäftigen.
Mit dem Thema Office Graph und Signals werden sich wiederum noch deutsche Betriebsräte beschäftigen. Da bin ich mir ganz sicher. Das ist aus manchem Blickwinkel eine Büchse der Pandora. Die IBM hat das aber auch schon mit den Activities in Connection erfahren müssen.
So, der Flug nach Cleveland ist weg. Am Gate kehrt etwas Ruhe ein. Ich warte nun auf meinen nach San Francisco und hoffe dass ich ein bisschen Diskussion über die Themen in Gang bringe. Man kann darüber so viele sinnvolle Diskussionen führen ohne im product bashing zu versanden. Machen wir das Beste daraus.
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Cloud vs. on premises
Wenn man nur die IBMer auf der Connect und die Microsofties auf der SPC hört, meint man, dass nur noch ewig Gestrige den Marsch in die Cloud verweigern. Als besonders renitente Oasen werden Canada, UK und Deutschland genannt. Wenn man dann aber in einer Session mit 2000 Leuten sitzt und auf die Frage des Speakers Rob LeMear, CEO von fpweb.net, „Wer ist denn schon in der Cloud oder wer will kurzfristig dort hin?“, nur geschätzte 20% die Hand heben, dann ist man etwas beruhigt. Wenn der gleiche Speaker dann selbst sagt: „Also ERP- oder HR-Daten würde ich nie in die Cloud tun!“, dann frage ich mich, wo denn die Grenze gezogen werden soll. Was ist mit den Opportunity-Listen, den Umsatzlisten, den high-sophisticated Controller-Sheets in Excel? Gehören die nicht auf OneDrive oder in den SharePoint? Sollen die nicht über Office365 versendet und geshared werden? Wo sollen die Strategiepapiere aus allen Abteilungen, die Forschungsberichte, die Marktanalysen denn hin? Wie erkläre ich das dem Endanwender, was er über welchen Weg transportieren oder wo er es ablegen darf?
Oslo – User Experience 2014, designed by Microsoft
Es wird sicherlich noch bessere Bilder geben. Mit dem iPhone in der 5. Reihe mit tiefgefrorenen Händen lassen sich keine Wunder der Fotografie vollbringen. Sicherlich ein Highlight auf der SPC2014 ist die Präsentation der User Experience unter dem Codename Oslo. Deshalb Oslo, weil es in den dortigen Labors von Microsoft entwickelt wurde. Oslo sieht toll aus. Muss man so sagen. Erfrischend, modern, trotzdem sehr funktional. Oslo stellt dar, was für den individuellen Benutzer in der Dokumentenwelt wichtig ist. Sehr bildorientiert, ein bisschen wie Google+, nach diversen Kriterien filterbar. Die Daten kommen bisher aus SharePoint, OneDrive, Yammer. Es sind aber APIs angekündigt, die Oslo beliebig erweiterbar machen. Im Unterschied zu IBM Mail Next, was ja auch eine neue User Experience bietet, ist Oslo sehr dokumentenzentriert und hat, soweit bisher gesehen, mit Email nicht viel zu tun. Ausgenommen Attachments in Emails. Verfügbarkeit ist für das 2.Halbjahr 2014 angekündigt. Für’s Erste alles nur in der Cloud.
Der Hintergrundmechnismus heißt Office Graph. Office Graph zeichnet sogenannte Signals auf, wenn irgendein Dokument auf den überwachten Storage Medien erstellt, editiert, geshared, geliked oder sonstwie angefasst wird. Es gibt public und private Signals, um in der Darstellung differenzieren zu können. Office Graph kennt auch die Teamzusammenhänge und Reporting Lines und bezieht diese in die Auswertung ein.
Der visuelle Innovationsgrad ist ein gewaltiger Schritt. Weg von den Listen, Foldern und anderen klassischen Navigationen, hin zu intuitiver Bearbeitung. Der Spagat zu Outlook und SharePoint ist ähnlich groß und anspruchsvoll, wie der Spagat von IBM Mail Next zu Notes und Connections Files oder Libraries.
Ins Wackeln kommen beide User Experience Modelle, wenn es um Cross-Organisation-Darstellung geht. Da werden die Arme ganz kurz.
Ob der dokumentenzentrierte Ansatz oder der Email-zentrierte Ansatz der Bessere ist, darüber muss man diskutieren. Ich vermute aber, dass sich jeder am Ansatz des Herstellers seiner Wahl orientiert und so die Diskussion gar nicht entsteht.
SharePoint Conference 2014, Las Vegas, Opening Session
Der Ablauf war nicht ganz perfekt und auch Bill Clinton hat eine Weile zum Warmlaufen gebraucht, aber unterm Strich war die Opening Session ganz beeindruckend. Die technische Highlight aus meiner Sicht war „Oslo“, der Codename für eine neue „User Experience“ – so nennt man das heutzutage – designed by Microsoft. Es sieht ein bisschen aus wie Google+ und kann in der Intention mit IBM Mail Next verglichen werden, aber nur in der groben Intention. Dazu mehr in einem nächsten Blog-Beitrag. Weitere Themen, die noch zu beleuchten sind: One Drive for Business – ein Offering, um User schon mal teilweise in die Cloud zu ziehen, und das Video Portal.
Einen großen Teil nahm die Rede von Bill Clinton ein. Ob er zu spät kam, deshalb die Session später begann, ob er zeitlich überzog, deshalb die gesamte Session etwas unwürdig mit dem vorzeitigen Ausmarsch der Community endete, ich weiß es nicht. Vermutlich lässt man einen Präsidenten auch solange reden, wie er reden will. Die Amerikaner stehen übrigens auf, wenn der Präsident kommt, wie Katholiken in der Kirche. Ich würde im Traum nicht aufstehen, wenn Angie auf die Bühne käme. Andere Länder, andere Sitten. Clinton sprach viel über seine Stiftung, „I give you an example“ und noch eins und noch eins. Man mußte lange auf die aktuellen politischen Bezüge warten, aber sie kamen. Er riet den Russen doch lieber den Wettbewerb in wissenschaftlichen Disziplinen zu suchen als in Kriegshandlungen. Da seien sie auch erstaunlich gut. Die ganze Rede gibts auch auf Youtube.
Die Ehrfurcht der Community vor Jared Spataro und Jeff Teper ist dann doch nicht so groß, dass man lange über die geplante Zeit in der Halle bleibt. Bei Spataros Schlußworten waren 90% schon draußen.
Morgen ist auch noch ein Tag
An manchen Tagen klappt nicht alles. Heute morgen habe ich eine Einladung zur Website MySPC bekommen. Es wird aber nicht so richtig My, weil ich mich nicht einloggen kann. Die Website behauptet beharrlich, dass ich mich auf der SharePoint Conference mit anderen Credentials registriert habe als die, die ich nun zum Login benutzen will. Ich habe mir nun eigens einen neuen Microsoft Account angelegt, leider ohne Erfolg, dann habe ich noch den Weg über Yammer probiert, leider auch ohne Erfolg. Aber immerhin habe ich jetzt einen Yammer Account und kann den mittelfristig noch mit in meinen FGLTX-Index übernehmen. Mit den bislang 7 People in meiner Liste kann aber ich noch nicht so richtig punkten. Ein Mail an spc@microsoft.com wegen meines Account Problems erbrachte zwar die übliche Automatic Reply mit den Text: Thank you for your inquiry regarding Microsoft SharePoint Conference. Due to the amount of emails we receive, please allow 24-48 business hours for a response. Your email is important to us and we will respond as quickly as possible., aber die 24-48 Stunden sind noch nicht um. Finde ich übrigens ähnlich responsive wie den Chat-Now-Button bei IBM. 48 Stunden sind in heutiger Zeit mit World Class IT eine lange Zeit. Aber wenn die amount of emails zu groß ist, dann ist sie einfach zu groß. Wie gesagt: Morgen ist auch noch ein Tag. Und auf diesem Weg bin ich nun auch zum Yammer-User geworden. Sieht übrigens ganz schick aus.