Ist Social Business noch in?

connect2014Es war schon immer schwierig im Fahrwasser eines großen Herstellers Geschäfte zu machen. Vor allem diese amerikanischen Hersteller haben die Angewohnheit gelegentlich die Windrichtung neu zu definieren. Die Business Partner müssen dann sehen, dass sie den Schuß rechtzeitig hören und ihre Interpretation der globalen IT-Strategien entsprechend anpassen. Schwierig wird das, wenn es hidden agendas gibt, wenn der Hersteller selbst noch nicht so richtig weiß, wo der Hase lang laufen soll, oder wenn Announcements zwar raus sollen oder wollen, aber für Veranstaltungen wie die Connect 2014 aufgespart werden müssen.

Die Wertigkeit des Begriffes „Social Business “ in der Strategie der IBM ist im Moment nicht so klar zu erkennen. Auf der Landing Page der Connect 2014 ist er nicht zu finden, aber da ist ohnehin nichts inhaltlich Erhellendes zu finden. Geheimniskrämerei. Stefan Pfeiffer, seines Zeichens Marketing Lead Social Business für Europa bei der IBM, beschwört zwar die ungebrochene Relevanz des Social Business aus Sicht der IBM,  aber eine der Hauptaufgaben von uns Business Partner bei der Connect 2014 wird sein, genau das zu verifizieren.

Auch die Experton Group redet in ihrem aktuellen Newsletter über das Thema: „Weshalb Social Business auch 2014 IT-Trendthema bleibt und bleiben muss“. Wenn es aber selbstverständlich wäre, dann müsste man es doch aber nicht so betonen. Irgendwie klingt das so ein bisschen wie das Gelübde eines Bundesliga Managers, der felsenfest versichert, dass der Trainer zum nächsten Spiel noch auf der Bank sitzt.

Um das abschließend klarzustellen: Wir halten das Thema nach wie vor für ein Verfolgenswertes und wir waren gerade erst auf dem Weg es in unserem Markt erfolgreich zu etablieren. Wir hoffen inständig, dass die IBM das Thema nun nicht in die hinteren Regale räumt, weil man mit Big Data, Watson, Cloud bis der Arzt kommt, IBM Workforce, Industry Solutions neue Hype-Themen nach vorne schieben muss.

On vera! – wie der Franzose sagt.

Wer erklärt uns die Welt?

connect2014In gut 2 Wochen beginnt die Connect 2014 in Orlando. Für uns eines der Highlights im Konferenzkalender jedes Jahres. Wieder werden wir in der Opening General Session sitzen und uns erläutern lassen, wo der Hase langläuft – der Welthase, der IT-Hase, der IBM-Hase, der IBM-Software-Hase, der IBM-ICS-Hase, der IBM Workforce-Hase – wir wissen es nicht. Genau das ist die Krux. Speziell wir alten Lotus-Fans sehen uns ja gerne als den Mittelpunkt der IT. Das sind wir aber leider nicht. Wir sind ein kleines Sternchen in der Milchstrasse der IT und alle rund um uns definieren die Strassenrichtung, die Sternengröße und den Mittelpunkt ständig neu. Genug der Analogien.

Auf den Punkt gebracht: Ich fände es hilfreich, wenn sich ein IBM Executive von möglichst weit oben im Organigramm mal nach Orlando bewegen würde und uns die Welt erklärt. Warum nicht Ginni Rometty oder zumindest Steve Mills? Ich erinnere mich, dass vor Jahrzehnten Lou Gerstner mal den Weg zum Volk auf der Lotusphere gefunden hatte. Neben der Wertschätzung für die in Orlando anwesende IT Community könnte die Dame oder der Herr dann gleich die die IBM Software Philosophie im Ganzen rüberbringen. Wie sind die Themen Messaging & Collaboration, Social Business, Workforce, Social Analytics oder Big Data in der gesamten Software-Strategie der IBM verankert? Vielleicht könnten sie einige Verwirrungen auflösen. Ich befürchte nämlich, man versteht die Philosophie immer nur begrenzt, wenn man sie nur aus der Sicht von Alistair Rennie oder Kevin Cavanaugh erläutert bekommt.