SBTF2014 – Connect comes to you – Sektion Hannover

Diverses 004Die Infoveranstaltungen im Nachgang der IBM Konferenz Connect 2014 gehen in die letzten Runden. Es gibt inzwischen leider etwas viele davon. Eine gewisse Kannibalisierung ist da unvermeidlich. Es sei aber nochmal darauf hingewiesen, dass mein Freund Claus Bettag und ich diese Veranstaltung vor vielen Jahren, war wohl 1996, erfunden hatten und uns lange alleine am Markt damit tummeln durften. Die freie Marktwirtschaft ließ uns aber nicht auf Dauer allein.
Montag und Dienstag hatten wir nun unsere CC2U 2014 in Hannover, die Fürther Veranstaltung folgt Donnerstag und Freitag. Trotz des nicht zu unterschätzenden Vorbereitungsaufwandes macht es doch immer wieder Spaß. Auf das übliche Beweisfoto von irgendeinem Referenten hinter dem Rednerpult will ich verzichten. Stattdessen ein Bild vom Start unserer überaus gelungenen Abendveranstaltung. Sieht so ein bisschen nach dem Inititationsritual des Ordens der heiligen Küchenschürzen aus, stammt aber aus dem Moment, in dem der Koch den Teilnehmern unseres holistischen Kochkurses die Handhabung eines scharfen Messers erklärt hat. Offenbar hatte man früher schlechte Erfahrungen mit IT-Kräften bei der Küchenarbeit gemacht.
Danke nochmal an alle Referenten, besonders an die Kollegen von SOFTWERK für die fachliche und technische Unterstützung. Wenn das VGA-Kabel nicht versehentlich in der Output-Buchse anstatt der Input-Buchse des Beamers landet, dann stellen wir gemeinsam derartige Veranstaltungen fast im Schlaf auf die Beine.
Fachlich haben wir viele Fässer aufgemacht, über IBM Connections, die Notes Perspektiven, IBM Mail Next, die allgegenwärtige Cloud, Devices aller Couleur bis hin zu SharePoint im exotischen Exkurs. In den nächsten Monaten gilt es nun die Fässer mit praktischen Umsetzungen wieder zu schließen.

Positive Überraschung

DefragIn den letzten Monaten wuchs mein Unmut über die Performance meiner Notes Mailbox. Speziell das Öffnen einer View oder eines Folders nach dem Schließen einer einzelnen Mail wurde zum Geduldsspiel. ESC gedrückt, dann bis zu 15 Sekunden gewartet. Ich dachte, naja, so isses eben mit dem Standard 9.0.1 Client. Aber weit gefehlt. Unser Chefadmin Alex, gleichzeitig mein persönlicher Trouble Shooter, hat mit Toolunterstützung geniales vollbracht. Er hat meine 1,7GB Box defragmentiert. Ich bin vollkommen perplex, dass aus den 15 Sekunden nun Zehntelsekunden geworden sind. Es gibt also noch Hoffnung. Das Tool Domino Defrag ist auf OpenNTF zu finden. Dem australischen Autor Andrew Luder hab ich dann gleich mal 10$ gespendet.

Ein Teelöffelchen Watson für die Typeahead-Suche

lodda1lodda2Das Posting von Stefan Pfeiffer über den Watson-Segen, der quasi Gießkannenintelligenz über die IBM-Produkte schüttet, provoziert mich zu diesem kleinen Hinweis aus dem Alltag eine Notes-Nutzers 2014. Beim Typeahead in der Mailadressierung würde ich mir vielleicht nicht den Full-Watson (vermutlich könnte ich den auch gar nicht bezahlen), aber doch ein Teelöffelchen Watson, so ’ne Messerspitze Watson,  so ein ganz kleines bisschen tauglichen Algorithmus wünschen.

Die übliche Notation einer Email-Adresse vorname.nachname@xyz.de ist den IBM-Entwicklern offenbar unbekannt bzw. im Watson- Land tippt man immer nur Vornamen und wartet dann was kommt. Wie in den Screenshots gezeigt, funktioniert das Typeahead bei dieser Notation nicht, wenn man vom guten Lodda nur den Nachnamen kennt. Da ich kein bekennender Duz-Rambo bin, habe ich oft die Vornamen unserer Kunden nicht im Gedächtnis. Also Typeahead für die Katz. Ich halte es durchaus für menschenmöglich diesen Such-Algorithmus so zu verbessern, dass er auch meinen Bedarfen entspricht, aber vielleicht sind alle Entwickler, die sowas können, zur NSA abgezogen worden oder eben bei Watson. Also bleibt die Hoffnung, dass der Watson auch mal beim old-fashioned Notes vorbeiguckt. Stefan, du genehmigst mir hoffentlich weiterhin diese kleinen Hinweise auf die Schere zwischen Marketing und Realität.

Stressige Woche

Die vergangene Woche war enorm stressig. Zu Freitag, 11:00 Uhr, mußten in einem wichtigen Projekt Analysezahlen geliefert werden, die über unsere Tools holistic application management und holistic design scan ermittelt wurden und final in Excel Sheets fließen. Wenn dann noch ein Tag für einen Business Trip nach Heidenheim wegfällt und am Freitag wichtige Mitarbeiter nicht verfügbar sind, dann muß der Rest schon optimal funktionieren. Die personelle Logistik will ich hier mal außen vor lassen, aber den Technikstress will ich doch kurz mal aufzählen.

  • Ich hatte in dieser Woche insgesamt 9 Blue Screens. Selbstverständlich in den ungünstigsten Momenten. In aller Regel im Rahmen gleichzeitiger Resourcen-intensiver Nutzung von Notes, Excel, Word, Skype und WebEx inkl. diverser VPNs. (Lenovo T420, Windows 7, Notes 9, Office 2013)
    Zeitverlust in Summe: 2-3 Stunden 👿
  • Ich habe mir am Dienstag-Abend irgendwie mein persönliches Notes-Adressbuch zerschossen. Das ist ein worst case für Notes Nutzer, weil alle Locations und alle Connections weg waren. 2-stündiger erfolgloser Reparaturversuch mit windigen Fehlermeldungen des Notes Clients. Dann Rückgriff auf ein leider etwas angestaubtes Backup.
    Zeitverlust: 2 Stunden 👿
  • Im Rahmen des Wiederbelebungsversuches meines Notes Client hat der Admin meines Vertrauens meinen Notes Client mal schnell neu installiert. Ärgerliches Ergebnis am Freitag: Ich habe mal wieder eine große und wichtige Notes Datenbank versehentlich verschlüsselt für einen Kunden hochgeladen, weil die Strategen von IBM meinen, daß seit Notes 8 das Default-Setting beim Erzeugen von lokalen Datenbanken lokale Verschlüsselung ist. Nervig und sinnlos. Ein Meldung: Diese Datei ist lokal verschlüsselt anstatt dubioser Fehlermeldungen wäre hilfreich, liebe IBM.
    Zeitverlust: 1 Stunde und ein peinliches Telefonat mit dem Eingeständnis an den Kunden, daß ich Mist gemacht habe. 👿
  • Excel meldet immer wieder einen Fehler, der aber nur in einem Hintergrundfenster gezeigt wird und leider nicht erklärbar ist.
    Excel
    Die Lösung besteht darin, daß man bei jedem Lauf eines Import-Makros wieder ohne Sinn und Verstand einen neuen Namen eingibt. Gedruckt wurde das Sheet übrigens nie.
    Zeitverlust durch vergebliche Fehlersuche: 2 Stunden 👿
  • Der Notes 9 Standard Client ist beim Arbeiten unter Stressbedingungen – vorsichtig ausgedrückt – keine Freude. Dieses ständige Gewerkel im Hintergrund für vollkommen intransparente Prozesse nervt abgrundtief. Für effiziente Analystätigkeiten und Massenprozesse brauche ich etwas, was nicht die halbe Zeit mit sich selbst beschäftigt ist. Da beneide ich die Kollegen mit den schlanken DOS-Box-Tools.
    Pickel 👿 👿 :evil:Wenn ich diesen Balken in der Statuszeile sehe, bekomme ich Pickel.
    Zeitersparniss durch nicht supportete Nutzung des Notes 9 Basic Clients:
    5 Stunden, dafür aber selten in Sametime verfügbar

Zu guter letzt ist dann am Freitag noch unser LAN im Büro zusammengebrochen. Erste Diagnose: Switch teilweise kaputt. Zweite Diagnose: Nach einem Boot ist alles wieder gut. Dies geschah aber glücklicherweise nach Auslieferung der Analysedaten an den Kunden.

Interoperabilitätsumgebung

Interop Bei holistic-net hat man nun die freie Wahl des Email-Clients. Oben Notes 9, unten Outlook2013. Für das interne Mailing ist das selbstverständlich transparent. Man muß nicht wissen, in welchem Mailsystem der Kollege oder die Kollegin „lebt“. Von außen ist es eine Domäne. Wir nutzen diese Umgebung um Erfahrung am eigenen Leib mit dieser interoperabilen Umgebung zu sammeln, diverse Tools zu evaluieren und Smartphones wahlweise mal hier mal dort anzubinden.

Der Usability-Kampf

Modifizierte AllDocs View

Modifizierte AllDocs View

Nach gefühlten 100 Jahren Email könnten User Interfaces eigentlich einen besseren Entwicklungsstand erreicht haben. Heute habe ich mal wieder ein paar Minütchen mit meiner All Documents View im Notes 9 gekämpft. Leider finde ich die „Out-of-the-box“ immer noch begrenzt tauglich. Ich will auf einen Blick all meine Mails – inbound und outbound – sehen und gleichzeitig deutlich die Ungelesenen erkennen. Ich weiß, die Hersteller propagieren das Leben in der Inbox, aber diese Reduktion war für mich noch nie tauglich. Des Weiteren arbeite ich mit den Sender Colors für die Rows, was aber die rote Farbe für die ungelesenen Rows „overruled“. Die Icons in der ersten Spalte sind mir zu unruhig in der Vielfalt und zu wenig prägnant. Ich habe auch keine Lust ständig auf die Selection „Unread only“ zu schalten, weil ich dann den Rest nicht mehr sehe. Manchmal benutze ich das iPhone, nur um schneller zu sehen, was ungelesen ist. Dort gibt es wiederum kein „Mark all read“. Oh Leute!! Wenn jetzt ein Microsoft-Fuzzi um die Ecke kommt und sagt in Outlook sei alles besser, dem ist aus meiner Sicht nicht so. Wenn dann der Social Enabler von IBM um die Ecke kommt und sagt, mach doch Connections, Mail ist out, dann sag ich, dass das Connections UI auch noch weniger Millimeter von einer optimalen Usability entfernt ist.

Das hätte schon seit Jahren funktionieren können

Wieso müssen wir eigentlich in unseren Präsentationen zu IBM Produkten so oft sagen: „Das haben wir uns schon seit Jahren gewünscht, jetzt endlich geht es.“ Man könnte den Eindruck haben, das IBM in Sachen Usability des Notes Full Clients und von iNotes auf den letzten Drücker eine gewisse Innovationsresistenz aufgibt. Plötzlich geht „fast“ alles.

Notes 9 Social Edition – UI

Es wird ja viel in der Szene diskutiert, ob das User Interface von Notes 9 ein Schritt in die richtige Richtung ist oder nicht. Mal abgesehen davon, dass man das Theme wechseln kann und so zu einer besseren Lesbarkeit kommt, hier mal meine Anmerkungen:

Die Krux für die Designer-Teams:
Sie müssen immer von major release zu major release das Design optisch signifikant ändern, auch wenn manches schon ausgereizt ist. Das Ergebnis dieses „ich muß um jeden Preis etwas ändern“ macht die Dinge nicht immer besser. Die Microsoft Office Designer tappen in die gleichen Fallen.

Das Positive:
Das farblich aufgeräumte Ui finde ich durchaus positiv. Auch die Sidebar leidet nicht unter dem Farbentzug. Ob die OneUI-Mischung aus Blau, Grau und Schwarz als gelungen bezeichnet werden kann, ist wohl Geschmackssache. Der schwache Kontrast im Mail-Template in der All Documents View zwischen Gelesenen und Ungelesenen ist allerdings untauglich.

Das Negative:
Ich warte seit ca. 15 Jahren darauf, dass die Notes Mailbox im Standard-Template endlich Views bekommt, die ich nicht mehr anpassen muss. Es gibt zwar nun in der All Documents View ein Kategorisierung, die aber für mich nur ein liebloser halber Schritt ist. Ich brauche eine durchgehende Kategorisierung nach Datum und eine Spalte in der ich nach SentTo,From, cc und bcc auf einen Schlag suchen kann. Das musste ich mir auch jetzt wieder reinbauen.

Ob in Zukunft die Chinesen ein besseres Händchen für manche UI-Details haben ? Ich hab da so meine europäischen Zweifel.