Die Service-Portale der „ganz“ Großen.

IBM_PortalDarf ich mal wieder ein bisschen lästern? Das gibt ohnehin mehr Likes als das Anpreisen unserer Skills.

Die Prozesse mit den großen Lieferanten sind immer noch die Hölle. Da nehmen sich IBM, Microsoft, Dell, Apple oder Google nichts. Der obige Screen Shot stammt aus dem IBM Business Partner Portal auf der Suche nach dem Eintrag für die ohnehin aberwitzige Prüfung “ Integrität bei Beziehungen zu Geschäftspartnern“. Ich werde dort seit ewigen Zeiten als Miss Jörg Allmann begrüßt, und nun werden mir chinesische Spaltenüberschriften geboten. Dies vom Vorreiter des Design Thinkings. Möglicherweise hat aber auch Watson über meine auf dem Bildschirm aufgesteckte Camera irgendein Prospekt vom chinesischen Bringdienst gesehen und das cognitive umgesetzt. Den Zertifikatseintrag habe ich übrigens nicht gefunden.

In den letzten Tagen haben wir für Kunden eine SharePoint-Instanz auf Microsoft Azure aufgesetzt. Im ersten Schritt alles ganz prima. Unklar war, wie weit wir denn in der Nutzung mit unseren MSDN Credits kommen. Vorsichtshalber haben wir immer alle Server runtergefahren, wenn sie nicht gebraucht wurden. Trotzdem – Notifications funktionieren ja – ereilte uns am Mittwoch die folgende Meldung :

msdnEine Nachfrage über den Microsoft Support erbrachte die Erkenntnis, dass dort das gleiche Directory-Chaos wie bei der IBM herrscht. Mehrere MSDN-Accounts auf den Namen holistic-net. Mal aktiv, mal tot. Mal mit Credit 130$ im Monat, mal ohne. Nicht zusammenführbar, Hintergrund ungeklärt. Die Credits wurden durch irgendeine ominösen Premium Storage Consumption verbraucht. Vermutlich die Treppenhausbeleuchtung im Rechenzentrum. Danke!

Liebe Cloud-Anbieter, in eure Angebote muss mehr Transparenz. Es kann nicht sein, dass jeder Cloud-Test zur ökonomischen Zeitbombe wird. Man stelle sich vor, wir hätten wesentlich mehr Credits. Die liegen dann ungeschützt auf der Herdplatte.

Über Apples iTunesConnect möchte ich mich jetzt nicht wieder aufregen. Mir ist allerdings unklar, wie dieses schneckenlahme, komfortfreie UI in größeren Testumgebungen als der unsrigen funktionieren soll.

Wir wünschen ein frohes Wochenende ohne Herstellerportale.

 

 

Partnering mit unseren Freunden aus Amerika

Scribbel27Es gibt so ein paar Schmerzen im Partnering mit unseren lieben Freunden aus Amerika, darüber komme ich auch nach Dekaden Berufserfahrung nicht hinweg.

Das Harmloseste ist noch das nicht enden wollende fragen nach State/Province in allen Formularen amerikanischen Ursprungs.

Liebe Freunde im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Solche Pflichtfelder nerven, besonders wenn man Customer References ausfüllen soll und für jedes Bundesland den englischen Namen googlen muß. Lower Saxony hab ich ja auf dem Schirm, North Rhine Westphalia vielleicht auch noch, wobei es da mit der Schreibweise aber schon schwierig wird. Saxony-Anhalt hätte ich jetzt nur raten können, hätte eher auf Saxony on hold getippt.

Die nächste Nervstufe besteht in der unverfrorenen Abfrage von Kundenkontakten, deren Telefonnummern und deren Email-Adressen. Ich habe jetzt gestern mal unter solch ein Formular geschrieben, dass das nach deutschem Recht verboten sei. Ob’s stimmt oder ob´s in Amerika jemanden interessiert, sei mal dahingestellt. Vielleicht bietet ja die NSA solch einen Service inzwischen für kleines Geld an. Und der BND hilft, falls Umlaute im Spiel sind. Kleine Amtshilfe unter Kumpels.

Die härteste Nummer brachte vor einiger Zeit Google. Ich sollte im Rahmen der Google Enterprise Partnership für alle unsere Mitarbeiter eine quasi eidesstattliche Erklärung abgeben, dass keiner jemals in irgendwelche terroristischen Aktivitäten verstrickt war und wir als Firma das auch ständig überprüfen würden. Das Papier wanderte in die Tonne. Wir sind kein Google Enterprise Partner mehr.

Das tragische ist, wir haben keine Chance in diesem Machtspiel. Infos verweigern heißt in letzter Konsequenz auf Partnerschaft und Geschäft verzichten. Deutsches Recht ist in diesem Zusammenhang etwas zum Tapezieren der Toilette.

Wünsche eines Business Partners an die GROSSEN Hersteller

apologiesVorab: Das Bild links ist ein Screenshot einer Fehlermeldung auf der Download-Site eines grossen Herstellers. Es ist keine Fehlermeldung in diesem Blog.

Zugegeben, gestern war Montag und man hat den Song der Boomtown Rats im Hinterkopf. Erschwerend kommt hinzu, dass meine Fußballvereine am Wochenende komplett versagt haben. Trotzdem will ich aus gegebenem Anlass darauf hinweisen, dass die Zusammenarbeit mit den großen Herstellern die Laune nicht zwangsweise hebt. Aber ist ja alles nur ein Challenge, kein Problem. Und wir sollen die Dinge immer positiv sehen. Deshalb an dieser Stelle mal eine kleine Wunschliste, die im Prinzip generisch an IBM, Microsoft, Google, Dell und andere adressiert werden kann.

  • Wir würden uns gerne auf unsere Kunden und die fachlichen Belange konzentrieren.
  • Wir wünschen uns eine transparente Informationspolitik rund um die Produktentwicklungsstrategien unserer Lieferanten.
  • Wir stecken ungern Resourcen in den Umgang mit kruden Prozessen unserer Lieferanten.
  • Wir sehen zwar ein, dass Zertifizierungen als Skill-Nachweis sinnvoll sind, präferieren aber transparente, verständliche und stabile Prozesse im Rahmen dieser Zertifizierungen.
  • Zudem sollte der grosse Hersteller sein Geld dadurch verdienen, dass er Top-Produkte an den Endkunden liefert und nicht über Zertifizierungsprogramnme für Business Partner.
  • Wir hätten gerne verlässliche Download-Seiten.
  • Wir hätten gern Ansprechpartner bei unseren Lieferanten, die über einen längeren Zeitraum in ihrer Rolle als Ansprechpartner stabil bleiben.
  • Wir sind keine Fans von amerikanischen Anwälten und deren schriftlichen Ausarbeitungen.
  • Wir wünschen uns, dass die Lieferanten einen Großteil ihrer Energie in die Verbesserung ihrer Produkte stecken.

Eigentlich wünschen wir uns noch Reichtum, Gesundheit und andere Dinge, aber man kann ja Lieferanten nicht für alles verantwortlich machen.