Die vierteljährlichen Gesundheitsberichte der Aktiengesellschaften nehmen in den Medien neben den Mutterschaftsmeldungen von Angelina Jolie und dem täglichen Dopingticker aus diversen Sportarten den Hauptteil ein. Noch ein bisschen „Schäuble auf der Jagd nach allem was noch nicht komplett erfasst ist“, unsere Freunde aus Amerika mit neuem Regelwerk zur Einreise in ihr gelobtes Land, die elektronische Gesundheitskarte, die SPD gegen Clement, Huber gegen der Rest der Welt und fertig ist das Potpourri.
Reduzieren wir mal die Liste auf, die Dinge die potentiell von Bedeutung sind. Frau Jolie, Herr Clement und Herr Huber scheiden wegen Belanglosigkeit aus.
Die Quartalsbilanzen von IBM und Microsoft könnten von Bedeutung sein, wenn sie schlecht wären. Man könnte dann die These äußern, dass die schlechte Bilanz irgendwie in Zusammenhang mit den ausgelieferten Produkten stünde und hätte einen Hebel für die kleinen Beschwerden des Endanwenders.
Aber leider waren die letzten Quartalsberichte der beiden Giganten glänzend. Bei IBM 22% von irgendwas auf irgendwas und bei Microsoft 27% von irgendwas auf irgendwas. Die Stimmung ist Bestens. Es gibt glücklicherweise so viele Kunden, die man erobern kann (und wenn´s die Highschool einer Kleinstadt in Alabama ist), dass man auf die, die frustriert die Fahnen wechseln, auch verzichten kann. Überhaupt liegt der Fokus bei den Emerging Markets – China und Indien. Dort hängt die Wurst und nicht in Duisburg oder Hannover und auch nicht in München. Wie wir im Vorfeld der olympischen Spiele erfahren, steht dort die große Gesamtidee im Vordergrund und nicht das Gejammer des Individuums.
So kann das Whiteboard mit der Liste der ungelösten Problem Management Reports getrost gewischt werden, es sei denn man hat versehentlich den Permanent Pen verwendet. Für den sarkastischen Ordner „Vista-Freuden“, in dem ich meine persönliche Leidensgeschichte mit einem Betriebssystem in Screenshots sammele (sofern ein Screenshot noch möglich ist), interessiert sich niemand. Ein Kollege von Microsoft meinte kürzlich: „Wir brauchen keine Bedenkenträger!“. Folglich boote ich meinen chinesischen Lenovo lieber ab und zu mal und hoffe, dass sich meine WLAN-Probleme irgendwann von selbst lösen.
Bei unseren amerikanischen Freunden müssen wir uns zukünftig rechtzeitig anmelden, wenn wir hinreisen wollen. Es wird nicht die letzte Idee dieser Paranoiker sein und auch der Schwiegermutterliebling Obama, so er denn gewählt wird, wird dies nicht ändern. Vermutlich soll die persönliche Begrüßung in den Staaten optimiert werden. Dass man bei dieser Begrüßung nun auch hochrichterlich abgesegnet seinen Notebook, MP3-Player oder andere Medien mittelfristig verlieren kann, ist nur das I-Tüpfelchen.
Eigentlich sollte ich über die elektronische Gesundheitskarte schreiben. Da ich aber Ärzte seit Jahren erfolgreich meide, muss ich mich zu diesem Thema erst mal schlau machen. Ist aber auch kein positiv besetztes Thema.
Also: Optimisten an die Front! Es lebe der nächste Quartalsbericht.