Schon öfter habe ich Zweifel an der Sinnfälligkeit der technologischen Überfrachtung von PC-Arbeitsplätzen geäußert. In meinen Augen fehlt im Moment ein mutiger Visionär, der sich traut dieses heillose Sammelsurium von Funktionalitäten auf den PCs zu einem sinnvollen Funktionsumfang einzudampfen, ein solides Betriebssystem darunter zu legen und Menschen die Angst davor zu nehmen, dass der Kollege oder Nachbar ein Programm oder ein Feature mehr auf seinem Rechner hat.
Der Monopolist Microsoft lässt jegliches Gedankengut in diese Richtung vermissen. Das hat die Welt davon, wenn die freie Marktwirtschaft nicht mehr funktioniert. Windows 7 wird der nächste Overkill-Versuch sein, mit dem auch die beste Hardware zum Erliegen gebracht wird. Knapp 2 Jahre haben wir wohl noch Zeit, bevor die nächste Innovationswelle uns an die Wand drückt. Wenigstens hat man erkannt, dass Vista für low-cost PCs vielleicht eher ungeeignet ist und man mit XP besser bedient ist.
IBM ist auch nicht gerade als Erfinder der Leichtigkeit des IT-Seins bekannt geworden. Motto: WAS auf´s Handy. Manche meiner Zeitgenossen schalten ja ihren Rechner nie mehr aus, um sich den 10-minütigen Bootvorgang zu sparen. Ich bin da etwas konservativ und schalte das Notebook noch hin und wieder aus. Die Ökobilanz unterschiedlicher Hibernate-Sleep-Standby-Shutdown-Praktiken ist mir unklar. In Teilen auch die zuverlässige Wirkungsweise. Ein morgendlicher Bootvorgang versetzt mich in gewisse nervliche Anspannung, zumal ich oft über mehrere Minuten nicht weiß, was das geliebte Gerät nun eigentlich tut. Der Notes 8 Standard Client stellt dabei die chronologisch letzte Geduldsprobe dar. Wenn keiner hinguckt, nehme ich inzwischen heimlich den Notes 8 Basic Client. Aber bitte nicht weitererzählen.
Die ganz schlauen Zeitgenossen (in der Regel Singles mit Home Office) werfen nur den Hinweis „Mac“ in die Runde und belächeln meine Probleme. Persönlich könnte ich vielleicht mit einem AirBook zu neuer Zufriedenheit finden, aber es ist nun mal nicht unser Business für die Apple-Welt Software zu entwickeln. Also warte ich weiter auf einen Visionär der Vereinfachung.