Was waren nun die technischen Leckerbissen auf der Connect 2016?
- Das Projekt Toscana verspricht viel. Diesen Card Based Activity Stream (leider ohne Bild) hätte ich gerne sofort. Wenn Arbeiten dann in der Realität so abläuft, wie von Sarah Gibbons und Chris Crummey gezeigt, dann wäre das eine echte Alternative zu Microsofts heilloser Ribbon Orgie.
- Verse mausert sich mit zukünftiger Calendaring Funktionalität. Der Realitätstest mit echten großen Mailboxen und heterogener Kontakt- und Quellenwelt fehlt mir allerdings noch. Erfolgsaussichten unklar.
- Um Connections hat sich ein veritables Eco-System entwickelt, das vor allem zeigt, was jenseits einer Out-of-the-box-Nutzung von Connections alles möglich ist.
Man muss aber alles Gebotene mit höchster Konzentration aufnehmen, um es in die richtige Realitätskategorie einzuordnen:
- Ist eine Designstudie. Im Moment nur Mockup.
- Gibt es irgendwann in der Zukunft.
- Gibt es nur in der Cloud.
- Gibt es auch on-premises.
- Ist hier und heute und in der Cloud und on-premises und mobile verfügbar.
Hilfreich sind dabei die berühmten Roadmaps, die aber etwas aus der Mode sind. Im obigen Bild steht Scott Souder mit Kollegen vor der textlichen Verse Roadmap und wartet demütig ab, bis das Auditorium die obligatorischen Bilder mit den SmartPhones geschossen hat. Da steht dann leider für Verse on-premises und Watson Q3/Q4 2016, eher Q4. Verse kommt dann als Companion Service für Domino Next, d.h. ein Server ähnlich dem Traveler Server wird dazugestellt. Naja, mal sehen.
Will noch jemand etwas zu Notes hören? Vergesst es. IBM kommt mir an dieser Stelle vor wie eine Kindergruppe, die keine Lust mehr auf das alte Spielzeug hat, den Saustall liegen lässt, und mit dem neuen Spielzeug weitermacht. Fans von XPages mögen diese als Perspektive ins Feld führen, ich bin immer noch kein Fan davon.
Für das Wort „Saustall“ handele ich mir von Peter Schütt und IBM-Kollegen zwar wieder harsche Kritik ein, aber so oft, wie ich oben das „(Not Responding)“ sehe, ich oft um keinen Preis weiß, mit was der Client oder Server nun mysteriöserweise wieder beschäftigt ist, mich über das unausgegorene Typeahead bei der Mail-Adressierung aufrege oder der verratzte Eclipse-Client sich schlicht aufhängt, da darf man schon mal von Saustall reden.
Unterm Strich: In Orlando bewegt man sich immer in der IBM-Wolke, in der vieles schön und hoffnungsvoll aussieht und in der man mit netten IBMern, Business Partnern, Freunden und Kunden die Sonne Floridas genießt. Der Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in den heimischen Business Alltag ist gelegentlich schwierig.