ConnectED 2015 – Konferenzbewertung

Einer zusammenfassenden Betrachtung der #IBMconnectED will ich mich widmen bevor – wegen des Alltagsstresses – der Rückblick wieder verblasst.

Die IBM ConnectED 2015 war eine gute Veranstaltung. Daran ändern auch die Begleitumstände der IBM Sparorgien nichts. Gut war sie vor allem, weil wir Business Partner, Endkunden, IBMer und Journalisten uns dort getroffen haben und miteinander geredet haben. Grundsätzlich ist eine Konferenz dieser Größenordnung und mit diesem thematischen Zuschnitt eine gute Sache. Eine Konferenz mit 10.000 Teilnehmern muss nicht besser sein als eine mit 2500. Das viel beschriebene Networking funktioniert in dieser Dimension sehr gut. Ich muss allerdings sagen, dass ich mich zu 80% mit IBMern und mit anderen Business Partner unterhalten habe. Endkunden eher weniger. Wenn man jetzt unter Networking „Geschäftsabschlüsse machen“ versteht, dann ist man dort falsch, wenn man darunter „Erfahrungsaustausch“ versteht, dann passt das schon eher.

Die Hauptbeschäftigung der Teilnehmer besteht ohnehin im gemeinsamen Bemühen das Orakle IBM zu verstehen. Viele IBMer nehmen da durchaus genauso rätselnd und subjektiv bewertend an den Diskussionsrunden teil wie Business Partner, Endkunden und Journalisten.

Eine lose Auswahl der Debatten ohne Vollständigkeitsanspruch?

  • Wie reif ist IBM Verse wirklich?
  • Wie funktionieren die UI-Konzepte in weniger idealisierten Umgebungen als der Demo-Firma Greenwell?
  • Ist Email nun wieder der primäre Fokus oder weiterhin das Sharing-Konzept von Connections?
  • Hält IBM Verse den Marsch vieler ehemaliger Notes Kunden zu Office365 oder Exchange on-premise auf?
  • Welche Teile davon kann es irgendwann on-premise geben?
  • Was wird aus IBM ICS?
  • Kann XPages ein voll umfassender Migrationspfad für „alte“ Notes Applikationen sein?
  • Kann es IBM gelingen mit Digital Experience die Marktposition von Websphere Portal zu verbessern?
  • Und nicht zuletzt: Angenommen, durch die Technologiebrille ist das alles super toll, was kostet es denn den Endkunden? Geschenke werden weder bei IBM noch bei den Wettbewerbern verteilt.

Bei aller wohlwollenden Betrachtung, eine Perspektive für den Notes Fat-Client sehe ich insofern nicht, als dass ich keine Roadmap mehr sehe. Da tut niemand mehr etwas nennenswertes dran.

In Orlando hat sich immer ein Clientel getroffen, das sich wie eine große Familie versteht. Wie man am Beifall zum 25.Geburtstag von Notes in der OGS hören konnte, ist die Basis dieser Familie immer noch das gute alte Notes. Dieser Großfamiliencharakter hat die unschätzbare Qualität, dass man sich kennt, ohne Umschweife über alles reden kann, auch über neue Themen, sich wohl fühlt. Effizientes Networking. Die zentrale Frage beibt aber: Sehen wir uns in dieser Konstellation nochmal wieder? Wenn ja: Wann? Wo?

Bei allem Aufruf zu Neuem, die IBM täte gut daran diese Großfamilie nicht zu zerschlagen. Leider war kein IBMer gewillt oder in der Lage eine konkrete Perspektive zu benennen. Es gab nur ausweichendes Gelaber. Vertrauen schaffen geht anders.

Schreibe einen Kommentar

Deine E-Mail-Adresse wird nicht veröffentlicht. Erforderliche Felder sind mit * markiert

Human or Computer? *