IBM – Pink is the new blue

Vermutlich ist das Fälschen des IBM Logos unter Höchstrafe (Business Partner Status von Gold auf Nichts gesetzt) verboten, aber auf der Connect 2017 wurde pink definitiv als die neue Farbe der IBM ausgerufen. Gilt aber vermutlich nur in Insider-Kreisen und Ginni Rometty weiß nichts davon.

IBM bemüht sich zumindest im Sektor „Collaboration Software“ um eine neue „Leichtigkeit des Seins“. Die Flucht nach vorn. Hinter Pink verbirgt sich die Ankündigung, das Produkt IBM Connections Schritt für Schritt durch moderne Technologie zu ersetzen. Connections today ist technisch betrachtet ein Konglomerat der IBM Produkte WebSphere Application Server, DB2 und Tivoli Directory Integrator plus Java Coding. Monstertechnik! Manchem Kunden zu schwerfällig, zu teuer im Betrieb, zu unflexibel. Connections tomorrow ist eine Sammlung von Micro Services in Docker Containern auf Basis MongoDB unter Nutzung modernster Libraries wie ReactJS. Alles hochgradig transparent, nichts ohne API, nichts proprietär, on premise und in der Cloud, eben alles pink. Ein kleines Geständnis, dass die bisherige Technologie gewisse Akzeptanzprobleme auf allen Ebenen mit sich brachte, steckt da schon drin.

Die ganze Ablösung soll – man will ja die bisherigen Conncetions-Großkunden nicht verschrecken – ohne Migrationsaufwände wie durch magische Kräfte im Hintergrund passieren. Klingt unwahrscheinlich, aber so lange das Gegenteil nicht bewiesen ist … Zweifel an der schönen Idee könnten höchstens darin begründet sein, dass die IBM noch nie durch Transparenz, Modernität und Flexibilität geglänzt hat. Ist auch schwierig in dieser Konzerngrößenordnung.

Möge einem Jason Gary und seinem Team der Elan zur Neuentwicklung erhalten bleiben, möge Inhi Suh als General Managerin das notwendige Geld beschaffen und auch den langen Atem haben, um die „Journey“ nicht im Sande verlaufen zu lassen, mögen Rene Schimmer und andere die Bestandskunden bei der Stange halten und neue Kunden vom Konzept der Micro Services überzeugen können.

Ob die Teilnehmerzahl auf der Connect 2017 den Erwartungen der IBM entsprach, ob es eine Veranstaltung gleichen Zuschnitts im nächsten Jahr gibt, ich weiß es nicht. Insider weisen ja gerne darauf hin, dass Veranstaltungen von Microsoft oder Salesforce ganz andere Dimensionen haben. Ist wohl wahr.

Watson allgegenwärtig – in einem separaten Posting …

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IBM Watson IoT Center – Redefine Work with Watson

Die IBM erinnert mich gelegentlich an meine drei Kinder. Die hatten früher jeder ein Kinderzimmer. Eines davon war immer das aktuelle Spielzimmer. Wenn der Saustall dort zu groß war, haben sie kollektiv das Zimmer gewechselt und im nächsten Zimmer weitergemacht. Round Robin.

Das neue Spielzimmer der IBM liegt in den Highlight Towers Munich und heißt IBM Watson IoT Center. Dort werden die neuen Spielzeuge der Software-Industrie, zumindest aus Sicht der IBM,  definiert.

Watson ist DIE LÖSUNG.

Ähnlich wie beim Wettbewerber SharePoint die eierlegende Wollmilchsau ist, hat man bei IBM den Eindruck, dass Watson alle Probleme löst. Beide Wunderwerke befinden sich natürlich in der Cloud. Die Cloud ist sowas wie das Kundenbindungsprogramm der IT. Das mit dem kollektiven Zimmerwechsel, was bei meinen Kindern immer ganz einvernehmlich funktioniert hat, klappt in der IT aber noch nicht so ideal. Manche Kunden können sich noch nicht so richtig mit dem neuen Spielzeug anfreunden. Aber Highlight Towers klingt natürlich verlockend

Im alten Spielzimmer der IBM liegt Notes rum. Der Notes Client stark aufräumbedürftig. Irgendwie hat niemand mehr so richtig Lust, damit zu spielen. Auch hier steht der Cloud-Karton rum, in den man laut IBM alles reinräumen soll. Kümmert sich aber keiner so richtig drum. Dort lungern auch die zögerlichen Kunden rum.

Das dritte Spielzimmer heißt Microsoft Stack. Es lockt in zwei Varianten. Erstens und eigentlich nur erstens, die Cloud-Variante. Top-modernes Spielzeug. Täglicher Wechsel des Spielzeugs. Und das Beste: Aufräumen entfällt. Rückkehr ins alte Spielzimmer leider ausgeschlossen. Zweitens, nur zur Not für kleine Feiglinge, die  On-Premise-Variante, von der der Designer des Zimmers abrät. Spielzeugversorgung zu umständlich und zu teuer.

Wir, holistic-net, betätigen uns sozusagen als Begleiter von einem Spielzimmer ins nächste. Wir passen auf, dass die Schuhe nicht im alten Spielzimmer liegenbleiben, tragen auch mal die Klamotten hinterher, erklären das neue Spielgerät und ermuntern die, die immer noch die Holzklötzchen stapeln wollen, mal was Neues zu versuchen.

Wer denn in dem ganzen Bild die Mutter ist, die am Schluss das verwüstete erste Zimmer aufräumt, ist mir noch unklar.

Mein Erstbesuch im IBM Watson IoT Center steht wegen der dezentralen Lage der Location noch aus. Ich werde mich aber in Kürze auf der IBM Connect in San Francisco mit  Redefine Work with Watson vergnügen. Ich habe gehört, manche IBM Mitarbeiter arbeiten schon gar nicht mehr, bekommen trotzdem ihr Gehalt und Watson macht die Arbeit.