CeBIT Enterprise Digital Arena

cebit„Konzepte und Technologien für digitales Arbeiten im Unternehmen von Morgen“ – so der gewichtige Titel, unter dem es in Halle 4, Stand A58, Panels am Fließband gibt.

Ich selbst habe die Ehre am Mittwoch, 16.3. zweimal mit auf der Bühne zu sitzen.

Um 12:10 unter anderem mit meinem Freund Siegfried Lautenbacher zum Thema „Social Collaboration Technology – welche Unterschiede gibt´s?“.

Um 17:10 mit den Freunden und Kollegen Stefan Pfeiffer, Joachim Haydecker und Axel Oppermann  zum Thema „Schlauer Arbeiten im digitalen Unternehmen“. Den Begriff „schlau“ können wird dort gemeinsam verfeinern.

Microsoft kauft Xamarin

xamarinUnser CTO hat das schon vor einem Jahr vorausgesagt: „Irgendwann werden die von Microsoft gekauft.“ Wir setzen seit einiger Zeit auf das Xamarin Framework und haben damit sehr gute Erfahrung gemacht. Unser holistic smart café wurde auf Basis Xamarin von .NET nach iOS portiert. Auch die Android-Portierung werden wir mit dem gleichen Framework durchführen.

Portieren ist ja immer etwas Glücksache. Im worst case schreibt man alles pro Plattform neu. In Falle hsc konnten wir den ganzen Backend Code fast ohne Änderung übernehmen. Selbstverständlich muss man am Frontend nacharbeiten, aber Xamarin unterstützt bestens.

Die Jungs und Mädels aus San Francisco sind sehr responsive. Neue iOS Releases werden schnell unterstützt, Bugs zügig bearbeitet und man kann sie sogar anrufen.

Zu hoffen bleibt, dass Xamarin unter den Fittichen des Software Giganten Microsoft keinen Schaden nimmt.

Social Networking – Freud und Leid

headhunterEin inzwischen emeritierter Professor fragte mich vor einiger Zeit, wie weit die Konsolidierung aller Social Networks denn gediehen sei. Er würde dann einsteigen, wenn das weitestgehend abgeschlossen ist. Da wird er wohl ewig warten müssen.

Die Unternehmen machen es hoffentlich intern besser, indem sie nur 1 Social Network aufbauen.

Draußen dürfen wir uns wohl weiterhin mit einer gewissen Vielfalt auseinandersetzen. Das ist zumindest wettbewerbsfördernd und damit auch innovationsfördernd. Der Kampf um die Netzwerkmitglieder treibt natürlich auch lästige Blüten. Keine Freude ohne Leid.

XING – Ihr nervt mich ein wenig mit der eindimensionalen Denke, dass alle Menschen immer nur auf der Suche nach dem nächstbesten Arbeitsplatz sind. Vielleicht könnte IBM Watson euch helfen, zumindest Eigentümern von Unternehmen nicht ständig zu erzählen, dass der Headhunter sie sucht. Mich sucht kein Headhunter! Und ich will nicht Leiter eines Getränkemarkts werden, auch wenn manches Posting in Facebook diesen Wunsch vermuten lässt.

Facebook – Es fehlt mir eine Trennung zwischen dienstlich und privat, die allerdings schwierig ist. Früher war Facebook reine Freizeitbeschäftigung für mich, inzwischen benutzen es Gruppen und Einzelpersonen, deren Beiträge fachlich für mich interessant sind als „ihre primäre Plattform“. Somit ist es eigentlich die geforderte Konsolidierung, aber es fehlen taugliche Filter. Und dass der Zuckerberg fasst alles bekommt, ist auch ungesund. Unterm Strich, der Freizeitspass lässt nach. Und manchmal hab ich um 23:45 keinen Nerv mehr, mich um das vorläufig, endgültige Erfolgsrezept zur Digitalen Transformation zu kümmern.

LinkedIn – Bietet mir mehr als XING. Was ich den Jungs allerdings übel nehme, ist, dass sie uns nicht an ihr Dev-API ran lassen. Die Endorse-Orgie war ein cleverer Schachzug von LinkedIn, nervt aber und hat aber glücklicherweise etwas nachgelassen. Kettenbriefe fand ich allerdings schon zu Schulzeiten nervig. Ich hab auch nie soviel Postkarten bekommen wie angekündigt. Das Maximum waren mal 2. Ich weiß, Volker W. sagt jetzt wieder, dass ich schon damals die falschen Freunde hatte. Bei den Kettenbriefen, mit denen man Milliardär werden sollte, ist schon gar nix bei mir angekommen.

Google+ – Guck ich eigentlich nur, weil´s so schön bunt ist.

… um die anderen 235 Networks kümmere ich mich später mal.

Services und Tools im Migrationsumfeld

Migration-StepsIm Umfeld einer Mail-Migration von IBM Notes nach Microsoft Outlook ergeben sich bei allen Kunden immer wieder die gleichen Phasen.

  • In der ersten Phase bewegen wir uns in einer reinen Notes/Domino-Infrastruktur. Die Infrastrukturprojekte entstehen durch Konsolidierungen, Merger, Optimierungen. Ein kontinuierliches Mail&Application Management ist gefragt.
  • Das Thema „Migration“ kommt auf. Man stellt aber fest, dass man über das Mengengerüst nicht klar informiert ist, die Risiken nicht so richtig einschätzen kann, noch kein Migrationskonzept hat, und aufgeräumt müsste auch mal werden.
  • Die Mail-Migration startet, die Exchange Infrastruktur wird on-premise oder in der Cloud aufgebaut. Man benötigt Tools für Planung, Management und operative Durchführung des Migrationsprojektes.
  • Da eine Mail-Migration in den seltensten Fällen als Big Bang funktioniert, muss man sich über bestimmte Coexistence-Funktionalitäten Gedanken machen. Brauchen wir Free/Busy systemübergreifend? Brauchen wir Korrekturen von Misslichkeiten in der Terminabstimmung?
  • Die eigentliche Mail-Migration ist abgeschlossen. Notes Applikationen leben weiter. Auch Applikationen mit Mail-Enablement. Aber, welch Überraschung, sie funktionieren nicht mehr wie gewünscht.

Im obigen Bild haben wir mal zusammengefasst mit welchen Services und mit welchen Tools wir unsere Kunden in allen Phasen begleiten. Wir lassen sie nie allein.

Ethnologie 2016 – Der Mensch in der Lemmingherde

G11 123Achtung! Das Photo hat nichts mit dem folgenden Text zu tun bzw. es symbolisiert das Gegenteil. Manchmal wünscht man sich, ein Vogel zu sein.

In Orlando hatten wir mal wieder die fragwürdige Freude zu erleben, welche stolze Entwicklungsstufe der Mensch im Jahre 2016 erreicht hat.

Beispiel 1: Abtransport vom Hotel zur Event Location „Universal Studios“

Der Transport von ca. 2000 Menschen vom Veranstaltungshotel Hilton zu den Universal Studios ist zugegebenermaßen eine logistische Aufgabe, deren Bewältigung aber aus meiner Sicht nicht die erlebten Blüten treiben muß.

  • Im Hotel strömen ab 19:00 die Menschen aus verschiedenen Richtungen zu den Bussen. Wie auch in anderen Jahren erlebt, wird das kanalisiert. Ist ja auch gut so. Wir sind ja schließlich nicht in Italien.
  • Wir stehen ca. 20 Minuten an einem Absperrband. Die anderen Flußrichtungen haben erst mal Vorrang.
  • Wir, ca. 500 Leute, werden aus dem Hotel-Foyer in einen Gang im Congress-Teil des Hotels geleitet. Alle Lemminge denken, nun ginge es zum Bus. Weit gefehlt. Wir werden nur geparkt in diesem Trakt. Nach und nach merken die Lemminge, dass dies eine Sackgasse ist. Aber am offenen Ende ist natürlich schon wieder abgesperrt.
  • Nach ewigem Warten geht´s dann mit 180°-Drehung wieder zum Foyer und zum Busparkplatz.
  • Am Parkplatz wieder paranoide Absperrungen. Wir dürfen beobachten, wie in einer lächerlichen Umständlichkeit ein paar Busse sortiert werden.
  • Nach kurzer Fahrt zu den Universal Studios wieder ewig langes Sitzen im Bus, weil sich die Sortierung der Busse zum Aussteigen wieder ähnlich umständlich darstellt.
  • Gegen 20:30 dürfen wir dann aussteigen. Danke.

Beispiel 2: Security Check, Orlando International Airport

Ich weiß, in anderen Ländern gibt es Krieg und schlimmere Situationen, und der Security Check findet an überdachten, wohltemperierten Orten statt. Dennoch, es ist menschenunwürdig, was sich da abspielt.

  • Akribischste Kontrolle der Bordkarte und des Passes (falls es von akribisch eine Steigerung gibt)
  • 30 Minuten zum Scannen anstehen
  • Nur ungefähr die Hälfte der Scannerstraßen ist in Betrieb. Vermutlich ist am Mittwoch Feiertag in Orlando und nur das Notpersonal am Start.
  • Die letzten 10 Minuten in der Fußschweß-Kampfzone, weil alle ihre Mauken schuhlos scannen lassen müssen.
  • Dann schön Arme hoch und Beine breit zum Scannen.
  • Dann nochmal befingern lassen.
  • Alles wieder einsammeln, anziehen, verstauen. Durchatmen.

Kollege Felix ist vermutlich vom Maukengeruch so benebelt, dass er in lautstarke Lobeshymnen auf das Sicherheitspersonal ausbricht. Hat seine Durchlaufzeit aber auch nicht beschleunigt.

In München hatte ich letzte Woche einen kleinen Ton des Unmuts geäußert, als eine Kollegin spezialbehandelt wurde. Kommentar der Behandlerin: „Gucken Sie etwa kein Fernseh? Wissen Sie nicht, was in der Welt los ist.“

Nebenbei gesagt, beim Einlass ins Niedersachsenstadion muss man inzwischen eine Intensivbegrapschung erdulden, die der an den Flughafen Security Checks wenig nachsteht. Nicht so viel Technik, dafür körperintensiver. Die Schuhe bleiben allerdings an.

Ich will hier gar keine politischen Diskussionen über Form, Sinnfälligkeit und Verursacher der Security Checks anzetteln. Man sollte nur mal darüber nachdenken: Soweit ist der Homo Sapiens nach 150.000 Jahren Entwicklungsgeschichte gekommen.

 

Connect 2016 Puzzlesteine

Regt mich uff 1402

Was waren nun die technischen Leckerbissen auf der Connect 2016?

  • Das Projekt Toscana verspricht viel. Diesen Card Based Activity Stream (leider ohne Bild) hätte ich gerne sofort. Wenn Arbeiten dann in der Realität so abläuft, wie von Sarah Gibbons und Chris Crummey gezeigt, dann wäre das eine echte Alternative zu Microsofts heilloser Ribbon Orgie.
  • Verse mausert sich mit zukünftiger Calendaring Funktionalität. Der Realitätstest mit echten großen Mailboxen und heterogener Kontakt- und Quellenwelt fehlt mir allerdings noch. Erfolgsaussichten unklar.
  • Um Connections hat sich ein veritables Eco-System entwickelt, das vor allem zeigt, was jenseits einer Out-of-the-box-Nutzung von Connections alles möglich ist.

Man muss aber alles Gebotene mit höchster Konzentration aufnehmen, um es in die richtige Realitätskategorie einzuordnen:

  • Ist eine Designstudie. Im Moment nur Mockup.
  • Gibt es irgendwann in der Zukunft.
  • Gibt es nur in der Cloud.
  • Gibt es auch on-premises.
  • Ist hier und heute und in der Cloud und on-premises und mobile verfügbar.

Hilfreich sind dabei die berühmten Roadmaps, die aber etwas aus der Mode sind. Im obigen Bild steht Scott Souder mit Kollegen vor der textlichen Verse Roadmap und wartet demütig ab, bis das Auditorium die obligatorischen Bilder mit den SmartPhones geschossen hat. Da steht dann leider für Verse on-premises und Watson Q3/Q4 2016, eher Q4. Verse kommt dann als Companion Service für Domino Next, d.h. ein Server ähnlich dem Traveler Server wird dazugestellt. Naja, mal sehen.

Will noch jemand etwas zu Notes hören? Vergesst es. IBM kommt mir an dieser Stelle vor wie eine Kindergruppe, die keine Lust mehr auf das alte Spielzeug hat, den Saustall liegen lässt, und mit dem neuen Spielzeug weitermacht. Fans von XPages mögen diese als Perspektive ins Feld führen, ich bin immer noch kein Fan davon.

Für das Wort „Saustall“ handele ich mir von Peter Schütt und IBM-Kollegen zwar wieder harsche Kritik ein, aber so oft, wie ich oben das „(Not Responding)“ sehe, ich oft um keinen Preis weiß, mit was der Client oder Server nun mysteriöserweise wieder beschäftigt ist, mich über das unausgegorene Typeahead bei der Mail-Adressierung aufrege oder der verratzte Eclipse-Client sich schlicht aufhängt, da darf man schon mal von Saustall reden.

Unterm Strich: In Orlando bewegt man sich immer in der IBM-Wolke, in der vieles schön und hoffnungsvoll aussieht und in der man mit netten IBMern, Business Partnern, Freunden und Kunden die Sonne Floridas genießt. Der Transfer der gewonnenen Erkenntnisse in den heimischen Business Alltag ist gelegentlich schwierig.

IBM Connect 2016 – Meinungsfindung zum ersten Tag

Regt mich uff 1391Neue Location, neues Glück. An die Location „Hilton Orlando“ haben wir uns schon so halbwegs gewöhnt, auch wenn Paris Hilton noch nicht zu sehen war. Alles etwas frischer und moderner als im angestaubten Dolphin/Swan, kürzere Wege, freundlicheres Personal. Vielleicht etwas weniger Urlaubsatmosphäre, aber wir sind ja schließlich zu Arbeiten hier.

Für die erste Stunde der Opening General Session hätten die Techies getrost im Bett bleiben können. Kein Product Branding, keine Roadmaps. Frei von lästiger Konkretisierung. Ein Jason Silva, bei dem wir uns gefragt haben, was er denn geschluckt oder geraucht hat, erklärte die Welt. Videos zum Wachrütteln um 8, nix für schwache Nerven. Adrenalin aus Eimern. Danach erklärt Vinith Misra, dass Computer aus Witze kreieren können, Bisschen was über globale Studentenkommunikation Southern California, Arizona und Aalto (Finnland). Auf der Bühne leider ohne Finnland. Projektbericht TruTrade Africa über Software-Unterstützung der Handelskette, damit mehr Geld in Afrika bei den Farmern bleibt. Löbliches Projekt. Im zweiten Teil steigt Chris Crummey dann aus der Esoterik-Wolke hinab in die Software. Schöne UIs für die nahe oder mittlere Zukunft, Wunderbares Arbeiten in einer aufgeräumten Welt bei Greenwell. Card based activity stream, action center, schöne Salesforce-Anbindung, add apps to communities, put power back to line of business. Es bleibt für mich die Frage, wie das alles in der heterogen Kommunikationswelt in der Realität aussieht, und Cross-Company verliert  auch vieles an Eleganz. Zu Verse On-Premises sagt Jeff Schick lapidar: „Later this year“. OGS Part I, legitim, aber für Realisten (noch) nicht zielführend.

Christine Krämer von der Lufthansa erklärt, das bei Ihnen mit der IBM alles toll sei. Konkretes fehlt etwas. Noch ein bisschen Digital Experience und Texas Childrens Hospital mit unheimlich viel Baby-Bildern. Da bleibt der Eindruck hängen, dass IBM die Welt rettet.

Viel Schönes, aber manches vielleicht ein bisschen zu spät angesichts des Druckes im Markt. Und irgendjemand muss diese Visionen auch an die Kunden bringen.

Übrigens, es muss keiner mehr im Publikum sitzen und auf die Erwähnung der Worte Domino oder Notes warten. Das ist was für anachronistische Kleingeister.

P.S. Mein Freund Henry war von Jason Silva so begeistert, dass er ihn als persönlichen Lebensberater einstellen will. Recherchen im Internet haben gezeigt, dass der Mann über alles Bescheid weiß, vom Sex über Buddhismus, Transhumanism und weitere schwierige Themen.