Ich habe unseren Politikern, getrieben durch eine Heerschar von Lobbyisten, ja schon immer viel zugetraut. Die Idee, Adressdaten der Bürger zu verkaufen, sprengt aber mein Demokratieverständnis. Ich finde, das ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Wie kann man überhaupt solch einen perversen Gedanken fassen? War das wieder eine Idee der FDP um auch dem letzten Bürger noch ausreichend Werbung zukommen zu lassen und dem Konsum so den finalen Impuls zu geben? Sind wir Bürger denn nur noch Objekte der freien Marktwirtschaft?
Die Nachbesserung, nach der der Bürger nun dem Verkauf seiner Daten zustimmen soll, wird garantiert unterlaufen. Was heißt denn eigentlich: Wir machen Stichproben, ob die Daten korrekt verwendet werden, und lassen sie im Mißbrauchsfall löschen. Wie naiv muss man denn sein, um heutzutage noch an Löschen von Daten zu glauben? Datenvernichtung betreibt doch hierzulande nur der Verfassungsschutz.