Neues Meldegesetz

Ich habe unseren Politikern, getrieben durch eine Heerschar von Lobbyisten, ja schon immer viel zugetraut. Die Idee, Adressdaten der Bürger zu verkaufen, sprengt aber mein Demokratieverständnis. Ich finde, das ist ein ungeheuerlicher Vorgang. Wie kann man überhaupt solch einen perversen Gedanken fassen? War das wieder eine Idee der FDP um auch dem letzten Bürger noch ausreichend Werbung zukommen zu lassen und dem Konsum so den finalen Impuls zu geben? Sind wir Bürger denn nur noch Objekte der freien Marktwirtschaft?

Die Nachbesserung, nach der der Bürger nun dem Verkauf seiner Daten zustimmen soll, wird garantiert unterlaufen. Was heißt denn eigentlich: Wir machen Stichproben, ob die Daten korrekt verwendet werden, und lassen sie im Mißbrauchsfall löschen. Wie naiv muss man denn sein, um heutzutage noch an Löschen von Daten zu glauben? Datenvernichtung betreibt doch hierzulande nur der Verfassungsschutz.

Was macht mein Domino Server eigentlich?

Manchmal hat man ja auch mit Servern Probleme, nicht nur mit dem eigenen Rechner. zur Zeit beschäftigen wir uns mal wieder mit dem Thema: was macht mein Domino Server eigentlich? Solange es keine Performance Probleme gibt kann einem das – ähnlich wie beim Client – recht egal sein. Bei ambitionierteren Notes Applikationen stellt sich aber die Frage häufig. Ab einer gewissen Datenbankgröße oder Dokumentenanzahl wird der Domino Server zum Mysterium. Wir haben damit umfangreiche Erfahrung und haben schon etliche Performance-Optimierungsrunden auf allen Ebenen gedreht:

  • Applikationsdesign
  • Server Sizing
  • Server Konfiguration
  • Replikationstopology
  • uvm.

Trotzdem, spätestens wenn man das Tun des Indexers auf dem Domino Server analysieren will, ist man in einer vollkommen intransparenten Grauzone. Trouble-Shooting und Optimierung wird da enorm schwierig. Korrelationen zwischen Server-Tasks und Userzahl sind nicht zu erkennen. Gründe für CPU-Last sind nicht zu erkennen. Alles ist ein Stochern im Nebel. Jetzt soll bloß einer mit einem simplen Tip oder einem genialen Tool um die Ecke kommen. Das gibt es nicht!

 

Was macht mein Rechner eigentlich während ich warte?

Für die Akzeptanz beim Endanwender ist die Verfügbarkeit des Client-Rechners oder zumindest die Transparenz des laufenden Hintergrundprozesse enorm wichtig. Darüber machen sich die Hersteller meiner Meinung nach zu wenig Gedanken. Ob Eieruhr oder Kringel, ich will nach Möglichkeit beides nicht sehen, und wenn, dann will ich wenigstens wissen warum und wie lange denn noch. Autosave ist akzeptiert, manches andere nicht. Komischerweise ist manches gerade dann fertig, wenn man genervt im Task Manger nachsehen will, woran es denn liegen könnte, dass man seit Minuten auf den Kringel guckt. Nach dem Motto: „Lieber User, ich bin schon weg!“

Auch die mannigfaltigen Hintergrundprozesse eines Rechner, in deren Rahmen fast jede installierte Software mehrfach über Tag mit ihrer „Home Base“ über das Internet Kontakt aufnimmt, irritieren mich zunehmend. Das ist meinetwegen für einen einzelnen Prozess ganz nett gedacht – wir lieben ja Feen und Heinzelmännchen im Hintergrund – nervt aber, wenn alle das machen und keiner über die Summe der Resourcenbelastung nachdenkt. Heute war mal wieder Microsoft bei mir zugange.

Microsoft Update

Es gibt offenbar viel zu tun.

 

Magnetische Freuden

In Orlando gibt es neben den großmächtigen Themen immer die Gelegenheit sich unter Kollegen über Fragen des IT-Alltags auszutauschen:

  • Wie machst du das?
  • Welche Tools benutzt du?
  • Kennst du diesen oder jenen Trick?
  • Welche Devices benutzt du?
  • uvm.

Manches endet in einer Post-Conference-Bestellliste. Dieses Jahr der iPad Eingabestift adonit jot pro

Kleine Warnung: Das Ding ist magnetisch. Mein Kollege hat sich schon mal die EC-Karte damit geschreddert. Ähnlichen Spaß haben ja auch Blackberry-Benutzer mit dem magnetischen Holster ihren Spaß haben. Zimmerkarten im Hotel müssen dann tief in der Nacht mal an der Rezeption erneuert werden.

Notes 9 Social Edition – UI

Es wird ja viel in der Szene diskutiert, ob das User Interface von Notes 9 ein Schritt in die richtige Richtung ist oder nicht. Mal abgesehen davon, dass man das Theme wechseln kann und so zu einer besseren Lesbarkeit kommt, hier mal meine Anmerkungen:

Die Krux für die Designer-Teams:
Sie müssen immer von major release zu major release das Design optisch signifikant ändern, auch wenn manches schon ausgereizt ist. Das Ergebnis dieses „ich muß um jeden Preis etwas ändern“ macht die Dinge nicht immer besser. Die Microsoft Office Designer tappen in die gleichen Fallen.

Das Positive:
Das farblich aufgeräumte Ui finde ich durchaus positiv. Auch die Sidebar leidet nicht unter dem Farbentzug. Ob die OneUI-Mischung aus Blau, Grau und Schwarz als gelungen bezeichnet werden kann, ist wohl Geschmackssache. Der schwache Kontrast im Mail-Template in der All Documents View zwischen Gelesenen und Ungelesenen ist allerdings untauglich.

Das Negative:
Ich warte seit ca. 15 Jahren darauf, dass die Notes Mailbox im Standard-Template endlich Views bekommt, die ich nicht mehr anpassen muss. Es gibt zwar nun in der All Documents View ein Kategorisierung, die aber für mich nur ein liebloser halber Schritt ist. Ich brauche eine durchgehende Kategorisierung nach Datum und eine Spalte in der ich nach SentTo,From, cc und bcc auf einen Schlag suchen kann. Das musste ich mir auch jetzt wieder reinbauen.

Ob in Zukunft die Chinesen ein besseres Händchen für manche UI-Details haben ? Ich hab da so meine europäischen Zweifel.

XPages Development

Ich muss ja sagen, dass ich nach wie vor nicht zu den Claqueuren des sagenumwobenen XPages Frameworks gehöre. Dazu habe ich im letztes Jahr zu viel technisches und ökonomisches Leid damit erlebt. Aber man muss den Dingen eine Chance geben. Ein Ärger, den unsere Entwickler seit Monaten tapfer ertragen, sind unvermittelte Client-Abstürze. Ein Kollege meint jetzt durch die Änderung des Parameters vmarg.Xmx in den jvm.properties (-Xmx1024m, anstatt – Xmx256m) eine signifikante Verbesserung gefunden zu haben. On verra!

Auf dem Sprung

Die Bastelei an diesem WordPress Blog sollte so langsam beendet sein. Der Sprung ins kalte Wasser steht an. Jetzt muss ich endlich mal die Redaktionsmaschine anschmeißen, sprich auch schön hochfrequent was schreiben. Sonst schläft das Ding ja ein bevor es so richtig zum Leben kommt. Eigentlich bringt jeder Tag genug Ereignisse aus dem IT-Leben und dem richtigen Leben, die blogwürdig sind, aber ich muss es dann auch tun.

Wer braucht Amazon?

Ich bin der Meinung, dass die Menschheit Amazon nicht wirklich braucht, zumindest nicht um den Preis, der in der ARD Dokumentation von 13.02. dargestellt wurde. Ich persönlich nutze kein Amazon. Es gibt sicher einen Bedarf Arzneimittel oder andere existentielle Güter mit optimaler Logistik durch die Welt zu verteilen, aber den Anspruch, jegliches Konsumgut in 24 Stunden auf dem Küchentisch liegen zu haben, würde ich als Dekadenz bezeichnen. Ich empfehle drei Schritte zum Einzelhändler oder einen Tag früher überlegen, was man der Mutter zum Geburtstag schenken will. Dann reicht auch zur Not ein kleinerer Online-Shop, der das in 48 anstatt in 24 Stunden leisten kann, dafür aber keine Wanderarbeiter von Rechtsradikalen überwachen lassen muß.