IBM Connect 2016 – Meinungsfindung zum ersten Tag

Regt mich uff 1391Neue Location, neues Glück. An die Location „Hilton Orlando“ haben wir uns schon so halbwegs gewöhnt, auch wenn Paris Hilton noch nicht zu sehen war. Alles etwas frischer und moderner als im angestaubten Dolphin/Swan, kürzere Wege, freundlicheres Personal. Vielleicht etwas weniger Urlaubsatmosphäre, aber wir sind ja schließlich zu Arbeiten hier.

Für die erste Stunde der Opening General Session hätten die Techies getrost im Bett bleiben können. Kein Product Branding, keine Roadmaps. Frei von lästiger Konkretisierung. Ein Jason Silva, bei dem wir uns gefragt haben, was er denn geschluckt oder geraucht hat, erklärte die Welt. Videos zum Wachrütteln um 8, nix für schwache Nerven. Adrenalin aus Eimern. Danach erklärt Vinith Misra, dass Computer aus Witze kreieren können, Bisschen was über globale Studentenkommunikation Southern California, Arizona und Aalto (Finnland). Auf der Bühne leider ohne Finnland. Projektbericht TruTrade Africa über Software-Unterstützung der Handelskette, damit mehr Geld in Afrika bei den Farmern bleibt. Löbliches Projekt. Im zweiten Teil steigt Chris Crummey dann aus der Esoterik-Wolke hinab in die Software. Schöne UIs für die nahe oder mittlere Zukunft, Wunderbares Arbeiten in einer aufgeräumten Welt bei Greenwell. Card based activity stream, action center, schöne Salesforce-Anbindung, add apps to communities, put power back to line of business. Es bleibt für mich die Frage, wie das alles in der heterogen Kommunikationswelt in der Realität aussieht, und Cross-Company verliert  auch vieles an Eleganz. Zu Verse On-Premises sagt Jeff Schick lapidar: „Later this year“. OGS Part I, legitim, aber für Realisten (noch) nicht zielführend.

Christine Krämer von der Lufthansa erklärt, das bei Ihnen mit der IBM alles toll sei. Konkretes fehlt etwas. Noch ein bisschen Digital Experience und Texas Childrens Hospital mit unheimlich viel Baby-Bildern. Da bleibt der Eindruck hängen, dass IBM die Welt rettet.

Viel Schönes, aber manches vielleicht ein bisschen zu spät angesichts des Druckes im Markt. Und irgendjemand muss diese Visionen auch an die Kunden bringen.

Übrigens, es muss keiner mehr im Publikum sitzen und auf die Erwähnung der Worte Domino oder Notes warten. Das ist was für anachronistische Kleingeister.

P.S. Mein Freund Henry war von Jason Silva so begeistert, dass er ihn als persönlichen Lebensberater einstellen will. Recherchen im Internet haben gezeigt, dass der Mann über alles Bescheid weiß, vom Sex über Buddhismus, Transhumanism und weitere schwierige Themen.

OGS done

026Die Opening General Session ist gelaufen. Die ersten Kommentare sind zumindest zwiespältig. IBM setzt auf Line of Business Solutions. Das alte Gehotte durch die verschiedenen Produkte ist absolut out. Die ganz alten Haudegen unter uns, die mit der Stopuhr auf die erste Erwähnung des Namens Notes gewartet haben, haben umsonst gewartet. Der Daumen kann sich entspannen. Es ist aber sicherlich falsch, wenn man in solch einer OGS sitzt und wartet, bis man Bekanntes mit leicht verständlichen Optimierungen findet. Dennoch darf der Business Partner sich natürlich fragen: „Und wo ist mein Business?“ oder der Endkunde: „Wie weit bin ich von den gezeigten Visionen entfernt?“
Das neue IBM Mail next – die einzige ansatzweise konkrete Demo – sieht ganz beeindruckend aus. Ansprechendes Frontend, ansprechende Ideen der Informationskonsolidierung und Visualisierung. Über das Backend hat man in der OGS leider gar nichts gehört. Jeff Schick sagte zumindest: „Browser based“. Folglich bleiben wir alle in dieser Sache noch etwas ratlos. Aber es sind ja noch 4 Tage Zeit, um in die Nebelschwaden einzutauchen. Soweit bisher verstanden, wird die ganze ehemals gelbe Palette nun unter IBM Connections einsortiert, auch Mail, auch Sametime in allen Facetten.
Weiter geht´s zur nächsten Session. Den Nebel vertreiben.