Innovationshürden in der Automobilindustrie

Div 019Smartphonekopplung in einem nagelneuen VW Tiguan sollte im Jahr 2015 anders funktionieren. Heute morgen verbrachte ich geschlagene 15 Minuten im neuen Auto meiner Kollegin um mein iPhone einzubuchen. Herr Winterkorn, falls Sie mal in die bodennahe Sphäre des Autofahrers hinabtauchen möchten, ich hätte da ein paar Hinweise:

  • In einem VW Tiguan Baujahr 2015 erwarte ich eine intuitive Benutzerführung des Einbuchens über den Navi-Bildschirm, anstatt das Gefummel an Knöpfen links und rechts am Lenkrad.
  • Ich erwarte, dass mein iPhone bei eingeschaltetem Bluetooth sofort gefunden wird und nicht erst im 15. Versuch.
  • Ich erwarte keine Schnitzeljagd bei der Bestätigung des Passcodes. In meinen ersten 20 Versuchen wurde der immer kurz angezeigt und war dann wieder weg. Danach erschien sinngemäß die Meldung: „Kopplung nicht möglich „.

Nur weil mir vom gleichen System in einem Tiguan Baujahr 2011 bekannt war, dass das zickig ist, habe ich überhaupt so lange versucht das Handy einzubuchen.Ein anderer mag da aufgeben und wie gehabt mit dem Handy am Ohr durch den Straßenverkehr marodieren.

Mir ist bekannt, dass die Innovationszyklen im Automobilbereich sehr lange sind. Was heute neu erfunden wird, kommt in 10 Jahren in die Produktion und somit zum Verbraucher. Dass die Dame bei der Autoübergabe dann voller Stolz auf einen USB-Anschluss hinweist, der aus der Mittelkonsole baumelt, muss da schon als atemberaubend bezeichnet werden. Dass es VW nicht schafft, in den Tiguan ein erheblich besseres Navi einzubauen, das in anderen VWs wie z.B. dem Golf schon verfügbar ist, frustriert mich allerdings.