Business. Made social. – Ein Reisebericht

Die IBM ist zu der glorreichen Erkenntnis gekommen, dass das nächste Optimierungspotential im Global Business in der dramatisch verstärkten Einbeziehung und Analyse von social facts liegt. Da bot sich die Reise nach Orlando an, um die aktuellen Business Prozesse mal durch diese Brille zu betrachten.

Der Prozess „Security Check“ am Flughafen ist eher als asozial zu bezeichnen. Wie tief ist die Menschheit gesunken, dass man sich solchen Prozeduren unterwerfen muss?

Social wird´s erst wieder, wenn man in der Schlange beim Autovermieter in Orlando steht. Man kann sich in der Schlange mit den Mitmenschen über Gott und die Welt austauschen, während am Tresen in einer Langsamkeit gearbeitet wird, die schon fast wieder bewundernswert ist. 20-30 Minuten pro Mietvertrag. Man denkt dann, bei mir geht´s schneller, weil alles fest gebucht ist. Aber am Tresen gibt´s dann plötzlich special IBM rates, weil der AVIS-Boy clever aufgeschnappt hat, dass wir zu einer IBM-Veranstaltung wollen. Bis er dann alles eingetippt hat – was und warum eigentlich -, sind wieder 20 Minuten um. Am Ende wird´s zwar erheblich teurer als vorab gebucht, aber Hauptsache special.

Super social geht´s dann an der Hotelrezeption weiter. Mit Mühen findet die überaus nette Dame unsere Reservierung. Unser konkreter Zimmerwunsch – Erdgeschoß, Westflügel, Poolside, durch meinen Kollegen gebetsmühlenartig in den Buchungsmasken erfasst, ist natürlich nicht vermerkt.  Der Vermerk „50/50-Split-Rechnung“ benötigt auch 10 Minuten Bearbeitungszeit. Es sei vorab erwähnt, dass wir bei der Abreise natürlich keine Splitrechnung bekommen haben, sondern der Kollege beim Checkout nochmal 10 Minuten für eine auf Blanko-Papier gedruckte Splitrechnung mit vollkommen falscher Adressierung rumstand. Social analytics könnte da helfen, weil wir immer in dieses Zimmer wollen und immer eine Splitrechnung haben wollen. Vielleicht würde auch ein geeigneter Datenfluss von der Reservierung in das IT-System des Hotels helfen.

Langfristig wenig  social, zumindest eine große Umweltsauerei ist die Handhabung von Bussen in den USA. Man muss wissen, dass ein amerikanischer Busmotor nur einmal in seiner Lebenszeit gestartet wird. Dann wenn er das Werk verlässt. Er wird nie ausgemacht, auch wenn er eine Stunde wartend in der Gegend rumsteht. Bus ausmachen ist was für Weicheier und Schattenparker. Amerikanische Busfahrer sind keine Weicheier.

Während der Konferenz wollten wir ganz social sein und wie die Weltmeister twittern, bloggen und posten. Leider erklärte die IBM iOS zum im WLAN nicht unterstützten Betriebssystem. Da wird das social networking zum Rohrkrepierer.

Ein bisschen mehr social sollten wir sein, indem wir die Flugtickets von Mitreisenden auf ihre Daten prüfen. Wenn die Tickets öffentlich im Social Network einsehbar wären, könnte man Kollegen darauf hinweisen, dass das Rückreisedatum nicht ihrer Erwartungshaltung entspricht.

Automotive Social wäre, wenn ein Auto wüsste, welche Koffer man bei der Anreise dabei hatte. Dann könnte es auch IBM Jungstars darauf hinweisen, dass bei der Rückfahrt zum Flughafen der Koffer fehlt.

Super social fand ich dann wieder die Begrüßung der Purserin im Flieger auf dem Rückflug. Sie wünschte explizit den Lotusphere-Teilnehmern einen angenehmen Flug. Social analytics by Lufthansa. Die „Duisburg“ sollte allerdings mal etwas nachgerüstet werden.

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