Motivation zum Glossenschreiben

Fünfzehn Jahre Glossen schreiben

Als ich die erste Glosse schrieb, – damals noch für das Notes Magazin, den Vorläufer des Digital Business Magazins [Didschidel Bisinäss Mägezien] – dachte ich, dass das eine Eintagsfliege wird. Auch nach den ersten fünf Glossen habe ich noch jederzeit damit gerechnet, dass die Redaktion dem Treiben kurzfristig ein Ende setzt. Irgendwann waren es mehr als 100 Glossen geworden. Dann kam der Entschluss zum Glossenbuch.  Im Vorfeld habe ich natürlich alles nochmal gelesen. Manches klingt rückwirkend etwas naiv, allzu häufig lässt sich auch der eigene Frust über das Berufsleben nicht kaschieren. Mir ist durchaus bewusst, dass die Menschheit primär Lustiges und Positives lesen will. Das ist nicht immer gelungen.

Bücher sind schön, aber sie kosten Geld in der Produktion und sind nicht ganz einfach auf einem aktuellen Stand zu halten. Nun erklimmen die Glossen also die nächste Stufe. Sie kommen in den holistic thinking blog und werden somit elektronisch verfügbar.

Der Glossen-Profi würde wohl sagen: „Es fehlt manchmal die journalistische Distanz.“ Mit mehr Distanz könnte man manche Dinge vielleicht weniger verbissen beschreiben, aber vielleicht würde der Verlust genau dieses Bisses dann die Schilderungen zu stark ver­flachen. Ein bisschen mehr gute Laune hätte ich mir rückblickend dennoch gewünscht.

Einige Glossen sind dennoch etwas flacher als andere. Wenn man aber bedenkt, dass manche Glosse unter Zeitdruck in 15 Minuten entstanden ist, mag man das verzeihen. Wir haben dennoch darauf verzichtet, schwächere Werke aus der Samm­lung zu entfernen. Auch eine Musik-CD hat nicht nur Top Hits.

Ein Grundproblem lag natürlich über all die Jahre darin, dass es nicht angebracht ist, alle persönlichen und dienstlichen Erlebnisse in einer Glosse auszubreiten. So mancher Freund, Kollege oder Kunde könnte mir das übel nehmen. Deshalb stellt die Sammlung sozusagen den partiell gefilterten täglichen Wahnsinn eines Geschäfts­mannes in der IT-Branche dar.

Viel Spaß beim Lesen
Jörg Allmann