Der Fluch des Einzelgesprächsnachweises

EGNEigentlich darf hier jeder mit jedem telefonieren solange er will. Bis der Arzt kommt.
Angesichts der auffälligen Monatssumme auf der Rechnung unseres Providers schlug allerdings bei unserer Controlling Chefin gestern die Alarmglocke an. Um eine gewisse Hürde zu erhalten, sind nur die letzten drei Stellen der Telefonnummern in unserem Einzelgesprächsnachweis abgeschnitten. Das Dokument wird auch streng vertraulich behandelt. Mit scharfem Blick identifizierte die Controllerin eine Leipziger Nummer als einen möglichen Grund des Übels. Frage also: Haben wir einen aktuellen Kunden, Lieferanten oder Partner in Leipzig, der 45-, 78- oder gar 121-minütige Telefonate erklärbar macht? NEIN! Also muss der Hund privat begraben sein. Es folgt die vorsichtige Umfrage nach einer neuen Freundin oder einem Freund in Leipzig. Vielleicht die kranke Oma? Alles ergebnislos. „NSA fragen!“ lautet der Tipp. Die Sache bleibt zum Feierabend ungeklärt. Ein Schatten des Misstrauens wabert über unserem Büro. holistic thinking ist angesagt.
Heute morgen, auf dem Weg zum Büro mit dem Fahrrad durch die Laubenkolonie kommt mir der Gedankenblitz. Die Nummer kenn´ ich doch. Das ist doch die Einwahlnummer des Telco-Providers unseres Partners, über die wir z.Zt. fast täglich nervenaufreibende Telcos abwickeln. Entspannt fahre ich den restlichen Weg ins Büro. Die Sonne scheint, der Schatten ist weg. Gruß an die NSA: Wir brauchen eure Dienste nicht.

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