Wieweit sind wir gesunken?

win10_3Windows 10 ist da. Alle wollen es installieren, lieber heute als morgen. Und Microsoft zieht die Schlinge der Verwertung von Nutzerdaten immer weiter zu. Eigentlich finde ich es unglaublich mit welcher Unverfrorenheit amerikanische IT Giganten meinen, die Menschheit zur Lämmerherde degradieren zu müssen. Aber die Lämmer laufen mit. Man nennt es wohl Business Intelligence oder Zeitgeist oder …

Microsoft wirbt mit dem Slogan: „Do unexpected things“. Sollte es vielleicht besser heißen: „I´m doing unexpected things“. Was sicherlich jedem irgendwie bekannt ist, hat Heise unter dem Titel „Windows 10: Neue Datenschutzbestimmungen – Windows wird zur Datensammelstelle“ prägnant zusammengefasst. Eine gesteigerte Datenflut inkl. Standort des Gerätes, Browser-Verlaufsdaten, geöffnete Webseiten, benutzte Apps und vieles mehr wird ans Mutterschiff Microsoft übermittelt. Ein Horror, selbst wenn man angeblich einiges unterbinden kann und sich sicherlich ein breiter Markt an Software entwickeln wird, die die Unterdrückung dieser Funktionalitäten anbietet.

Da laufen dieser Hybris-Jünger bei den Industriekunden rum und bequatschen sie zur Cloud-Nutzung, mit der Aussage, dass Daten nirgends sicherer sein könnten, und am anderen Ende lutschen sie aus den lokalen Geräten alle erdenklichen Daten raus, um sie zu vermarkten. Schizophren oder nur verlogen. Ich weiß allerdings auch, dass es eine Generation bzw. eine Bevölkerungsschicht gibt, die aus dem Juchzen kaum herauskommt, wenn ihre Smartphones ihnen relevantere personifizierte Werbung anbieten. Unser aller Hauptproblem besteht ja auch darin, dass wir mangels geeigneter Hinweise nicht wissen, wo und wie wir unser Geld verblasen können.

Ach wäre es schön, wenn wir dummen Konsumenten Microsoft nicht zum Monopolisten gemacht hätten und es Alternativen gäbe. So bleibt nur der Kampf von Proxys, Firewalls und geeigneter AddOn-Software gegen die nackte Gier der Datensammler.

 

Social Networking in der Praxis

Social Networking ist inzwischen für die meisten Menschen im Privaten wie im Dienst eine Alltagsbeschäftigung. Kaum jemand kann es sich leisten nicht teilzunehmen. Im Minimum als lesender Konsument.
Wenn ich Zeit hätte, dann würde ich gerne mit wissenschaftlich fundierter Unterstützung, untersuchen, wie das Agieren in Social Networks zu bewerten ist. Ein Raster habe ich vor einigen Monaten schon mal zusammengestellt. Interessant wäre vermutlich auch, eine solche Untersuchung über einen längeren Zeitraum durchzuführen, um Entwicklungen zu erkennen. Vielleicht gibt´s das auch schon, dann würden mich Hinweise interessieren.
Social Networking
Faktum ist, jeder hat mehr oder minder bewusst einen persönlichen Kodex, nach dem er auf den unterschiedlichen Plattformen agiert. Der Eine wirkt eher durchsichtig in seinen Selbstdarstellungumtrieben, der Andere als ob er kontinuierlich mit einem Geschwader von Imageberatern sein Tun abstimmt. Immer ist es ein Tanz um´s Fettnäpfchen. Und immer hängen wir an der Leimrute der Provider. Eine kontinuierliche Auseinandersetzung mit den perfiden Monetarisierungsinteressen von Zuckerberg und Co.
Es gibt interessante Leute, es gibt Nervsäcke, es gibt Provokateure, es gibt Langweiler, es gibt witzige Leute, es gibt Vertriebler, es gibt Gewinner und es gibt Verlierer, wie bei jeder Technologie-Entwicklung. Spannend ist es allemal.

Arbeitsnachweis

Div 006Letztes Posting vor einem Monat. Man könnte meinen, ich hätte nichts mehr zu sagen oder sei ins Sommerloch gefallen. Ich habe die ganze Zeit auf positive Highlights gewartet. Die Erfindung des dreieckigen Bildschirms, den 3D-Gelddrucker, die intelligente Mailbox, der automatische Mindmap-Realisierer oder der vollautomatischen Produkt-Fertigimplementierer. Kam alles nicht in den letzten Wochen. Ich bin auch immer ganz neidisch auf viele Kollegen aus der Social Networking Szene, denen soviel gutes Tag für Tag beschert wird, dass sie in Asbach Uralt zu ertrinken drohen.

Schnell mal die technischen Nachweise unseres Tuns:

  • Xamarin Framework – Proof of Concept, um unser holistic smart café mobile zu machen. Ergebnisse in separatem Posting.
  • IBM Connections Datenstrukturen in alle Details zerlegt. Man kann sagen, nicht trivial und gelegentlich auch schwer nachvollziehbar. Aber wir wissen nun wirklich Bescheid.
  • Erste holistic-net Produktvideos erzeugt – z.B. ham Demo
  • einige Assessments zum Thema Notes –> Exchange Migration
  • und viele weitere Geheimnisse

Aus dem nicht-technischen Sektor verweisen wir auf einen erfolgreichen Betriebsausflug auf´s Ijsselmeer und die laufenden Vorbereitungen auf unser Sommerfest am Freitag. Der Kühlwagen ist schon da.

 

Zum Abschluss der Kurzwoche

upclkDer Tag fing heute prima an (@Andreas, du weißt warum), und ich habe eigentlich auch viel auf die Reihe gebracht.

Zum Tagesabschluss, bei der Suche nach einem etwas älteren white paper habe ich leider trotz durchforsten von diversen Speichermedien nur ein PDF gefunden, was inhaltlich so nicht mehr tauglich ist. Erster fauler Versuch: Ctrl-A, Ctrl-C, Word geöffnet, Ctrl-V. Leider nur Bruchstücke in Word gelandet. Nachbearbeitung erscheint schwierig. Habe mich dann erinnert, dass ich irgendwann mal den PDF Architect erworben hatte, sogar mit Word-Converter. PDF Architect funktioniert noch, Convert Modul nicht mehr. Activation Key nicht aufzufinden. Also schnell mal wieder 23,50€ investiert. Nun funktioniert der Converter wieder – prinzipiell. Das Ergebnis ist allerdings nicht viel besser als das der Copy/Paste-Methode. Jeder Zeile ist in eine Textbox links und rechts und ein paar Worte dazwischen aufgeteilt. Nicht sinnvoll editierbar. Weil der Tag bisher unter einem guten Stern stand, wage ich den telefonischen Support anzurufen – mach ich sonst eher selten und schon gar nicht spontan. 7 Minuten in der Warteschleife, dann meldet sich jemand. Baby schreit im Hintergrund. Ein Lob den Heimarbeitsplätzen. Mutter ist vermutlich gerade einkaufen. Ich schildere kurz mein Problem. Er schildert seines: Die Nummern vom Call Center sind heute falsch durchgestellt. Von PDF hat er keine Ahnung. Es tut ihm ehrlich leid. Mir auch. Ich soll es später nochmal versuchen. Wenn der Zufall es wolle, bekäme ich dann vielleicht jemanden der Ahnung hat.

Die Spendenquittung (auch Rechnung genannt) von pdfforge.org habe ich gerade noch ausgedruckt. Ich fahre jetzt in den Biergarten. Vielleicht versuche ich es morgen mal mit einer OCR Freeware.

Business trips

ReisenDiese Woche dominiert der Neid auf die Business Trips von Freunden und Kollegen. Einige schwirren in Chicago auf der Microsoft Ignite rum. Auch wenn Sie sich über den „deep freeze“-Komfort in der Veranstaltungsräumen beschweren, dieses Leid würde ich in Kauf nehmen.

Die ICS-IBMer haben sich auf eine Veranstaltung namens SpringTec nach Athen abgeseilt, was immer sie da tun. Athen ist sicher auch frühlingshaft.

Der Rest meiner IBM Contacts kümmert sich in Berlin auf der re:publica #rp15 um Freidenkerisches. Essen, trinken, zuhören, labern. Viel Spaß, Stefan, Beate, Lars und all den anderen IT-Philosophen. Denen ist auch egal, ob die GdL streikt oder nicht. Sie wollen eh erst am kommenden Montag wieder zurück zur Arbeit.

Ich selbst wollte am Montag nach Berlin, um mir wenigstens die Mercedes-Benz Social Media Night zu gönnen. Schade Markus, dass das wegen Freund Weselsky für mich nicht realisierbar war.

Damit ihr aber alle auch ein bisschen neidisch seid: Ich fahre morgen mit dem Auto nach Bielefeld. Ohne Weselsky, aber mit Kalle und Felix. Dafür stehe ich auch gerne früh auf.

Morgendliche Denkanstöße

BredenbeckMein Fahrradweg zur Arbeit führt morgens immer durch ruhige Laubenkolonien. Ich könnte den Weg auch im Halbschlaf fahren. Zeit für die mentale Tagesplanung: Was hab ich heute vor? Welche Prioritäten gibt es? Was ist von gestern liegen geblieben? Was läuft gut, was weniger gut? Über was habe ich mich geärgert, über was gefreut? Viele gute Ideen entstehen in diesen morgendlichen 10 Minuten. Am Ende des Weges komme ich dann an eine Ampel. Bremsen, aufwachen, Verkehr. Heute viel mir ein Lieferwagen mit der Aufschrift: „Hast du Freude, hast du Zorn, trinke Bredenbecker Korn.“ ins Auge. Auch ’ne Überlegung wert.

Partnering mit unseren Freunden aus Amerika

Scribbel27Es gibt so ein paar Schmerzen im Partnering mit unseren lieben Freunden aus Amerika, darüber komme ich auch nach Dekaden Berufserfahrung nicht hinweg.

Das Harmloseste ist noch das nicht enden wollende fragen nach State/Province in allen Formularen amerikanischen Ursprungs.

Liebe Freunde im Land der unbegrenzten Möglichkeiten: Solche Pflichtfelder nerven, besonders wenn man Customer References ausfüllen soll und für jedes Bundesland den englischen Namen googlen muß. Lower Saxony hab ich ja auf dem Schirm, North Rhine Westphalia vielleicht auch noch, wobei es da mit der Schreibweise aber schon schwierig wird. Saxony-Anhalt hätte ich jetzt nur raten können, hätte eher auf Saxony on hold getippt.

Die nächste Nervstufe besteht in der unverfrorenen Abfrage von Kundenkontakten, deren Telefonnummern und deren Email-Adressen. Ich habe jetzt gestern mal unter solch ein Formular geschrieben, dass das nach deutschem Recht verboten sei. Ob’s stimmt oder ob´s in Amerika jemanden interessiert, sei mal dahingestellt. Vielleicht bietet ja die NSA solch einen Service inzwischen für kleines Geld an. Und der BND hilft, falls Umlaute im Spiel sind. Kleine Amtshilfe unter Kumpels.

Die härteste Nummer brachte vor einiger Zeit Google. Ich sollte im Rahmen der Google Enterprise Partnership für alle unsere Mitarbeiter eine quasi eidesstattliche Erklärung abgeben, dass keiner jemals in irgendwelche terroristischen Aktivitäten verstrickt war und wir als Firma das auch ständig überprüfen würden. Das Papier wanderte in die Tonne. Wir sind kein Google Enterprise Partner mehr.

Das tragische ist, wir haben keine Chance in diesem Machtspiel. Infos verweigern heißt in letzter Konsequenz auf Partnerschaft und Geschäft verzichten. Deutsches Recht ist in diesem Zusammenhang etwas zum Tapezieren der Toilette.

Widersprüche

VerseAus gegebenem Anlass habe ich gestern versucht das IBM Verse Beta Nomination Form auszufüllen. Leute, Leute, Leute. Ihr raubt einem den letzten Nerv. Nicht dass mir diese Formulare neu wären, aber es ist doch immer wieder frappierend in welchem Widerspruch das tägliche Business mit der IBM zu den Worten ihrer Wanderprediger steht. Diese reden landauf, landab von dramatischer Produktivitätssteigerung durch Collaboration Software, vom Umbau der Wissenssilos, von schlanken, flexiblen Prozessen, gar von UI-Revolutionen, dem genialen Watson und tausend anderen tollen und innovativen Dingen.

Ich sage euch Leute, solange die IBM von Formularfetischisten, pathologischen Datensammlern, Lawyern und Controllern bescherrscht ist, bleibt es schwer. Wie sollen denn eure Business Partner und Kunden daran glauben, dass ihr die Leichtigkeit des Seins neu erfunden habt, wenn ihr in den Geschäftsprozessen das Gegenteil beweist.

Ich kann es ja akzeptieren, dass nicht jeder Dadödel auf Zuruf in ein Beta Program kommen kann. Aber warum muss ich denn zum 1427. Mal das Pflichtfeld State mit „Lower Saxony“ füllen, zum 1728. Mal angeben, woher ich die IBM kenne und innerhalb eines Formulars ein halbes Dutzend mal meinen Namen angeben. Immer wieder dieser antiqierten Schlüsselwortlisten. Fragt doch einfach euren Watson. Der kann euch das doch alles sagen und ihr erspart mir diese endlose Nerverei.

Soltau – Goslar – Ludwigshafen – Braunschweig – Hamburg

ReiseprogrammAch, wenn man alles schreiben könnte, was man wollte. Aber da wir fast immer in geheimer Mission unterwegs sind, geht das nicht. Wer meinen Wochenbericht als Quiz verstehen will, der kann das gerne tun. Die Orte sind authentisch.
Montag – Workshop „Applikationsoptimierung“ in Soltau. Man muss sich nur mal professionell mit einer Applikation beschäftigen, dann findet man auch das Optimierungspotential heraus. Alles hat seinen Grund. Spruch des Tages auf der Fahrt durch die regnerische Lüneburger Heide: „Hier will ich nicht tot begraben sein.“ Naja, lebendig wäre noch schlimmer.
Dienstag – Auf dem Weg nach Goslar zum ersten mal seit Wochen die Sonne gesehen. Auch wir IT-Menschen brauchen ab und zu Sonne. Man lebt nicht von Rachitis-Tabletten allein. Erkenntnisse des Tages: Auch im Harz gibt es Zweifel an den langfristigen Perspektiven des Produktes IBM Notes. Andererseits überleben dort Produktklassiker wie Travelution. Trotz Sonnenschein denkt man über Cloud nach.
Mittwoch – Modernen Bürobau in Ludwigshafen bewundert. Kantinenporzellan mit RFID Tags. Kooperation mit spanischem SharePoint-Veredeler in die Wege geleitet. Zugverspätung auf Hin- und Rückfahrt. Gelobt sei die Bahn. These des Tages: „Zur Bedienung von SharePoint out-of-the-box braucht man mehrere PhDs“. Gegenthese: „Ist alles eine Konditionierungsfrage.“ Auch hier ist Cloud kein Tabu mehr.
Donnerstag – Kurzer Trip nach Braunschweig – Sametime-Abrundung. Heißt es eigentlich noch Sametime? Naja, das klären wir in Orlando. Application Sharing zwischen Braunschweig und China ist OK. Video Conferncing wg. Latency eher etwas schwierig. Als nächstes wird Braunschweig – Sao Paulo getestet. Kulturelle Erkenntnisse des Tages: Schüleraustausch ist enorm wichtig! Auf was man kennt, schießt man nicht mehr. Braunschweig ist im Allgemeinen sicherer als Philadelphia oder Sao Paulo.
Freitag – Schnell mal nach Hamburg. Wunderbarer Blick aus dem 7.Stock über Speicherstadt und Hafen bei Sonne. War aber angeblich nicht immer so in dieser Woche. Auch hier geht´s mal wieder um die Cloud. Erkenntnisse des Tages: Schifffahrt ist ein hochinteressantes, aber hartes Business. Hamburg ist internationaler als Hannover und Braunschweig. Der Hamburger geht nicht nur nach Bispingen skifahren.

holistic smart café – Mein derzeitiges Lieblingsprodukt

sp100 mal am Tag die Frage: Welche Telefonnumer hat er oder sie? In welchem öffentlichen Netzwerk hab ich ihn oder sie? In welcher internen Datenquelle habe ich ihn oder sie mit kompletter aktueller Adresse? IT-Schnitzeljagd durch 25 Quellen.
Was könnte da helfen? Die Monopolisierung der Social Networks wird nicht so schnell fortschreiten, dass in Kürze alle Profile in einem gemeinsamen Google-Facebook-XING-LinkedIn-Skype stecken werden. Über die internen Datenquellen habe ich im letzten Post genug gesagt. Da ist ohnehin Land unter.
Also müssen wir über die Dörfer. Aber nicht manuell. Das holistic smart café – hoffentlich bald als hsc in aller Munde – tut das automatisch. Eine Suche abschicken, x Quellen parallel durchsuchen. Als interne Quellen werden Active Directory, Domino Directories, Notes-basierte CRMs, IBM Connections und SQL-Datenbanken durchsucht. An öffentlichen Netzwerken gibt es bislang Facebook, Google und XING. LinkedIn kommt in Kürze hinzu. Als hosted CRMs sind Salesforce und SugarCRM im Angebot. Als Instant Messaging Verbindung steht wahlweise Sametime oder Lync zur Verfügung. Microsofts Skype müsste endlich mal wieder ein Java-API anbieten, dann ginge auch das. Fraglich, ob die das jemals wollen. Das i-Tüpfelchen ist dann die CTI-Anbindung. So lässt sich prima arbeiten.
Das holistic smart café gibt es für Windows Clients und für Mac. An die Smartphones wollen wir in 2015 ran.

P.S. Danke Stefan, dass ich dein Sortiment verwenden darf.