Unsere „ehemaligen“ Staatsbetriebe

Aus gegebenem Anlass will ich mich mal wieder mit unseren „ehemaligen“ Staatsbetrieben beschäftigen. Eigentlicher Aufhänger ist die Telekom, aber zu den beiden anderen kann man dann auch nochmal schnell was sagen.

Solange noch 9 von 10 Zugbegleiter über den Bordlautsprecher tröten „We arrive Hannover“, wird das nix. Wenn man über Jahre nicht in der Lage ist, diese lächerliche, aber peinliche Kleinigkeit zu korrigieren, wie soll die Bahn denn größere Themen gestemmt bekommen. Ein Blick auf die Personalien Mehdorn oder Pofalla in Wikipedia reicht, um das Dilemma zu verstehen.

Die Post, keine Ahnung, wie sie im Moment korrekt heißt, vielleicht DHL, vielleicht auch anders, ist runtergewirtschaftet. Das mag daran liegen, dass sie besonders hart von disruptiven Entwicklungen gebeutelt ist, aber dass die Menschen in der Vorweihnachtszeit 3 Stunden in der Schlange stehen, um ihr Päckchen abzuholen, und am Schluß nichts gefunden wird, das ist desolater Service.

Nun zur Telekom. Die Chronologie einer Störungsmeldung:

  • Freitag 18:00. Der heimische Internetzugang geht nicht. Dass da inzwischen auch TV und Telefonie dran hängt, macht die Sache nicht besser.
  • Anruf beim Störungsdienst.
  • Durchtanken durch den Abwimmelwust
  • Rückruf nach 23 Minuten. Immerhin wie angekündigt.
  • Meine Frage an den Mitarbeiter: Sind Störungen bekannt? Antwort: Nein. Das ist bei Ihnen ein Einzelfall.
  • Gemeinsame Sichtung der Fritzbox. DSL geht (also nicht der Marderbiss), PPPoE geht nicht.
  • Empfehlung des Service Desk: Fritzbox neu einrichten, vielleicht auch Neue kaufen, Techniker kommt am kommenden Dienstag zwischen 13:00 und 18:00
  • Nächster Morgen. Internet immer noch tot.
  • Nachbar 1 kommt vorbei: Kann ich über eure Fritzbox gehen? Ach so, bei euch geht´s auch nicht.
  • Er ruft die Störungsstelle an. Techniker kommt am Montag. Ein Tag gewonnen.
  • Nachbar 2 kommt vorbei und erzählt, dass das Internet in der ganzen Häuserzeile nicht geht. Jeder Anrufer bekommt die Aussage, daß keine Störung bekannt ist. Gleiches Spiel mit rumfummeln an der Fritzbox. Beschäftigungstherapeutische Maßnahmen.
  • Nachbar 1 ruft wieder die Störungsstelle an und meldet, dass er ja kein Einzelfall sei. Neue Zusage: Techniker kommt am Mittwoch.
  • Samstag ca. 13:00. Internet geht wieder. Bei uns und allen Nachbarn.
  • Samstag 16:15 – Techniker ruft an: „Wir haben den Fehler behoben! War ein Masse(n)problem“. Ich sage ihm erstmal Danke. Wir haben das auch seit 3 Stunden festgestellt. Dann etwas ungehalten, dass ich die Spielereien des Service Desk etwas unsinnig und unverschämt finde. Ich muß nicht eine halbe Stunde an der Fritzbox rumpusseln, wenn der auf seinem Monitor sieht (wovon ich ausgehe) dass das halbe Viertel kein Internet hat. Das Telefonat endet etwas unwirsch.
  • Samstag 16:21 – Internet ist wieder tot.
  • Ich rufe die Nummer an, unter der der Techniker angerufen hat. (0800 ….) Es hebt keiner ab, aber witzigerweise schaltet das System auf eine Voicebox um, und die Handynummer des Technikers wird durchgesagt. „Jetzt hab ich dich, Bürschchen.“
  • Ich schicke dem Techniker eine SMS mit „kleiner Entschuldigung“. Er kann ja nix dazu. Ich bitte ihn, den Rachefeldzug zu beenden und den Zugang wieder freizuschalten.
  • Samstag 16:30 – Internet geht wieder. Gut dass wir miteinander geredet haben.
  • Ende der Story

Mit allen Kräften

Danke für das Bild an Zerfi

Es gab ja Spiele der Jungen Wilden in dieser ersten Saisonhälfte, die zur Halbzeit schon entschieden waren. Gegen die HG Owschlag-Kropp-Tetenhusen (da ist Nachschlagen bei Google Maps angesagt), war keine Langeweile angesagt. Beim Stande von 5:2 deutete sich zwar ein ruhiger Sonntagnachmittag an, aber der Vorsprung war schnell dahin.

Handball ist zwar keine kontaktlose Sportart, aber so ruppig geht es nicht immer zur Sache. Die HG O-K-T (so die Trikotbeschriftung) fand immer wieder Lücken in der Mitte und vor allem über links außen und griff in der Abwehr kräfig zu. Da wird schon mal die Reißfestigkeit des Trikots getestet. Man konnte froh sein, dass es mit 14:14 in die Halbzeit ging.

Auch in der zweiten Hälfte brachen die Gäse kräftemäßig nicht ein, was bei manch anderem Gästeteam schon zu beobachten war. Dennoch, die Abwehr 2-3 Schritte nach vorne verlagert und die Gäste kamen nicht mehr so gut zum Zuge. Bis zum 22:17 lief es rund. Lena Seehausen traf zuverlässig über links. Mia Lakenmacher in der Mitte.

Zurücklehnen? Nein. Irgendwie reißt dann manchmal der Erfolgsfaden. Ein paar Fehlwürfe und schon wurde es beim 22.21 nochmal richtig eng. Die Breite des Kaders der Jungen Wilden setzte sich dann aber durch. Es gibt nicht nur eine Anfangsformation bei den Jungen Wilden , sondern eine Doppelbesetzung auf fast allen Positionen. Gut zwei Minuten vor Schluß, wußten dann die Zuschauer, dass auch dieses mal nichts anbrennt.

Als neuer Sponsor möchte sich holistic-net bei den Jungen Wilden für die furiose erste Saisonhälfte bedanken. Es macht viel Spaß. Mal sehen was daraus wird. Wir wünschen euch viel Erfolg beim schweren Auswärtsspiel in Viöl (schon wieder was zum Googlen) und dann ein Frohes Fest und einen Guten Rutsch.

Das Ende der IBM Collaboration Software

Erinnerung aus 2016

Als die IBM die Entwicklung von Notes vor über einen Jahr zur indischen Firma HCL verschoben hat, wollte ich bereits einen Blogeintrag, geschmückt mit einem Bild von abgefrackten Schiffen in den Gewässern vor Mumbai, zu diesem Thema schreiben. Mit Blick auf viele über die Jahre liebgewonnene IBM-Freunde hab ich mir damals den Blogeintrag verkniffen.

Nun, ein gutes Jahr später, ist es aber doch Zeit auf dieses Kapitel einen Deckel zu machen.

Die subjektive Historie
Notes war der gelbe Faden durch fast mein gesamtes Berufsleben. Als Groupware-Erläuterer begann ich mein Berufsleben. Die Kurve der Erfolge im Notes Business ging kontinuierlich nach oben. Durch den Aufkauf von Lotus bzw. Iris durch die IBM traten wir in den Club der IBM Business Partner ein. In den Jahren 2000 und 2001 vor den Lotuspheres mit mehr als 10.000 Teilnehmern musste man befürchten, dass man Orlando verpasst, wenn man nicht in den ersten Stunden der Registration seine Anmeldung unter Dach und Fach gebracht hat. Notes war top. Microsoft war weit entfernt. Es war mehr als nur ein schnödes „Ich-programmiere-irgendetwas“, „Ich-liefere-Services-für-irgendetwas“,, „Ich-verkaufe-irgendetwas“. Es war Kult.

Lange haben wir – und damit meine ich die gesamte Notes Community – die Fahne mit Stolz hochgehalten. Irgendwann begann aber ein leichtes Murren in der Fanszene, weil IBM technologisch nicht mehr genug investierte. Es gabe erste Migrationsprojekte. In teils hitzigen Diskussionen auf IBM Veranstaltungen wurde ich der Nestbeschmutzung beschimpft, da wir in erste Migrationsprojekten „Notes/Domino -> Outlook/Exchange“ involviert waren. Loyalität war großgeschrieben, auch wenn einige Lotis schon vor Jahren plötzlich auf der Microsoft Payroll auftauchten.

Die Marktanteile von Notes nahmen kontinuierlich ab, auch wenn das Marketing immer noch Zahlen mit Double-Digit-Growth präsentierte. Das können die immer. Es ist nur eine Frage des kreativen Umgangs mit Zahlen. Es fehlte die Glaubwürdigkeit. IBM zeigte wenig technologischen Willen dem entgegen zu steuern. Stagnation war angesagt. Die Loyalität stark strapaziert.

Mit IBM Connections wurde parallel dazu ein neues Thema aufgerufen. Viele Notes Business Partner stürzten sich darauf. Social Collaboration made by IBM. Auch wir engagierten uns brav, aber auch interessiert. Herausforderung waren und sind, das etwas verquarzte Backend, das sich völlig anders gebärdet als die pflegeleichte Domino-Infrastruktur, und Social Collaboration ist eben nicht nur IT, sondern muss ganz andere Strukturen in Unternehmen in Bewegung bringen. Da kann der pure IT-ler schon mal an seine Grenzen kommen.

… und nun: alles verkauft. Nach Indien.

Die Perspektiven
Ich finde es schon bewunderswert, wie manche Kollegen nun in das Horn der explosiven Innovation durch HCL stoßen. Ich betrachte das mit neutraler Skepsis. Unsere laufenden Migrationsprojekte hat Domino 10 nicht ins Wanken gebracht. Der Zug fährt zügig weiter in Richtung Outlook/Exchange bzw. Office365. Dass eine fette Notes Applikationslandschaft dabei als bulky luggage stehen bleibt, ist Fakt.

Der Verweis auf die tollen IBM-Entwickler, die ja alle zu HCL rübergehen, dort nun die Budgets bekommen, die IBM nicht mehr bereit war zu investieren, auch da bin ich skeptisch. Maureen Leland postete: „Third time bought and sold is the charm ;-)“. Ich habe keine Ahnung von den HCL-Strukturen im Detail, und sicherlich werden nicht 1000 IBM-Entwickler von Maine nach Indien umgesiedelt. Gerüchteweise habe ich auch gehört, dass Gehälter in Indien unter den amerikansichen Gehältern liegen. By-the-way – hat sich Donald Trump schon zu dem Deal geäußert? Ich bin durchaus froh, nicht in einem Unternehmen zu arbeiten, in dem tausende Mitarbeiter per Deal den Besitzer wechseln.

Was HCL nun wirklich mit den Produkten macht, bleibt abzuwarten. Wenn´s was Tolles wird, guck ich mir das an. Aber sicher nicht auf der frühreren Basis einer Zugehörigkeit zu einer Fanszene. Unsere Kooperation mit indischen Unternehmen war in der Vergangenheit auch begrenzt positiv. Andere Kultur, schwierig den Verbindlichkeitsgrad von Vereinbarungen richtig einzuschätzen. Interessanterweise sind wir schon über Ecken mit HCL in Kontakt: Es geht um eine Migration Notes –> O365.

Verstehen tue ich ehrlich gesagt nicht das Domino 10/Domino Forever Brimborium, dass die IBM unter enthusiastischen Kommentaren kürzlich noch in Frankfurt gefeiert hat. War da noch ein letzter Betrag in der Kasse, den niemand anders zu verbrauchen wußte?

Ob es für IBM der richtige Schritt war? Keine Ahnung. Ich bin kein globaler Wirtschaftsstratege. Ich maße mir nicht an, Ginni Romettis Schachzüge zu kommentieren. Welches Geld da in welcher Richtung den Besitzer wechselt, keine Ahnung. Sind die Produkte 1,8 Milliarden wert? Auch keine Ahnung. Ich weiß auch nicht, ob Red Hat 34 Miliarden wert ist.

Es bleibt abzuwarten, ob HCL den deutschen Markt mit den wenigen verbliebenen großen Notes-Installation und den großen Connections-Installationen halten oder gar ausbauen kann. Schließlich basierten diese Geschäfte auch auf einer über Dekaden gepflegten Partnerschaft zu IBM. Ob dem HCL-Vertrieb die Türen offen stehen oder ob die Ex-IBMer mit neuem Hut um die Ecke kommen? Wer weiß!

Erfolgreiches Derby für die Jungen Wilden

Natasha Ahrens – Eleganz und Dynamik © Zerfi

In bester Spiellaune  – Das Derby gegen Eintracht Hildesheim brachte die erwartet volle Halle und den erhofften Sieg. Alles andere als ein klarer Sieg wäre auch doof gewesen. Der Start lief ideal. Mia Lakenmacher und Jana Pollmer trugen sich bis zum 6:1 eifrig in die Scorer-Liste ein. Die Abwehr stand sicher.

Danach war der Faden für kurze Zeit gerissen und es stand plötzlich nur noch 7:6. Speziell Marlen Willms und Esther Pollex, die in der vergangenen Saison noch auf der Badenstedter Seite standen, gingen sehr engagiert zur Sache. Bevor Kummer auf der Hallenseite mit der Badenstedter Fan-Schar aufkam, schafften sich die Jungen Wilden bis zur Pause mit 15:9 wieder Luft. Leonie Neuendorf war daran mit 3 schnörkellosen Toren beteiligt.

In der zweiten Halbzeit kam dann – und das ist der einzige Nachteil eines solchen Spiels – nicht mehr so richtig viel Spannung auf. Peter Kretzschmar, der sportliche Leiter, beklagte auch die etwas dürftige Geräuschkulisse. Da muss was getan werden. Aber es kann ja auch mal ganz schön sein, ein Spiel ohne langes Zittern zu Ende zu bringen. Der starke Kader der Jungen Wilden, in dem fast alle Positionen gleichwertig doppelt besetzt sind, erlaubt den Spielerinnen, die in der ersten Halbzeit für Dampf gesorgt haben, auch mal eine Pause. Mit einem spektakulären Kempa-Trick beendete Anabel Heitefuss auf Zuspiel von Jana Pollmer den „wilden“ Torreigen. Ergebnis: 32:22

Spannend wird, ob sich die Spiellaune und vor allem der Erfolg gegen andere Spitzenteams fortsetzt. Die unglückliche Niederlage in Franfurt an der Oder ist zumindest erst mal vergessen.

 

Mail Migration gegen Managed Services

Managed Services klingen nach einer guten Idee. Jeder macht, was er kann. Der Kunde kümmert sich um sein Kerngeschäft. Die IT-Services kauft er bei einem Provider ein. Der Provider bietet Netzwerk, Application Server, Mail Server, File Server, Storage, virtuell und als Blech, alles gewürzt mit einer fetten Prise Firewalls und Proxys, ein Schuß MDM dazu und oben drauf noch Identity Management. Hochverfügbar im Tier-4-Rechenzentrum.

Ein bisschen kniffliger wird dann der Leistungskatalog. Grundprinzip des Kunden: Ich will alles! Zumindest Kulanz und Flexibilität.Grundprinzip des Providers: Wir machen nur, was im Leistungskatalog beschrieben ist. Wenn der Leistungskatalog aus Sicht des Kunden schlecht verhandelt ist, wird jeder zweite Handgriff des Providers gesondert abgerechnet. Kulanz ist da eher nicht das prägende Stichwort.

Das mag dennoch alles ganz nett funktionieren, wenn das Service Konstrukt im eingeschwungenen Zustand ist, und keiner daran rüttelt. Ein kleiner Change Request hier, eine kleine Erweiterung des Leistungskataloges dort. Leben und leben lassen.

Was vermutlich in keinem Leistungskatalog steht, kann aber passieren. Der Kunde bestellt eine „Mail Migration Notes/Domino nach Outlook/Exchange/O365“. Anfangs denken alle Beteiligten noch „lass kommen“. Die Puzzlesteine werden sich schon irgendwo im Leistungskatalog finden. Aber dann stellt sich heraus, dass das Projekt an den Grundfesten der Managed Services rüttelt.

Das Projektteam fordert:

  • Vollzugriff auf das Active Directory
  • Vollzugriff auf das Domino Directory
  • Vollzugriff auf die Domino Server
  • Vollzugriff auf die Exchange Infrastruktur oder die Cloud-Komponenten
  • Vollzugriff auf Migrationsmaschinen
  • Ein Change Request Window für den gesamten Projektzeitraum
  • Öffnen von Firewalls für neue Ports und Maschinen
  • und, und, und …

Der Provider sagt: „Geht nicht, gibt´s nicht!“. Und schon steckt das Projekt im Sand. Die Dauerschleife heißt dann: Bedarfe formulieren (die man unter anderen Bedingungen in 5 Minuten umsetzen könnte), diskutieren, verhandeln, beschließen oder auch nicht, warten, warten, warten. Der Provider besteht aus Sicht des Projektteams aus einer Ansammlung von grauen Männern, die einem die Zeit stehlen. Abgeschottet durch den Stellverteter des „Systems“, den Service Delivery Manager. Da kommt tägliche Freude auf.

Wenn das Migrationsziel die Cloud ist, läutet zusätzlich eine Vielzahl von Alarmglocken bei allen Beteiligten: Wie sind wir sicher? Wer ist in Zukunft für was verantwortlich? Was macht Microsoft? Was war eine Illussion, weil es Microsoft nicht macht? Sind wir „cloud ready“?

Der Kunde selbst trägt natürlich auch mit seinen Befindlichkeiten zum Versanden bei. Als Höhepunkt fordert das Projektteam noch den Zugriff auf die Mailboxen, auch die des Vorstandes. „Das haben wir jetzt so nicht gewußt!“. Aber wie soll man sonst Mails migrieren? Mancher Kunde kommt einem vor wie der Patient beim Arzt, der über eine klaffende Wunde am Oberschenkel klagt, sich aber weigert die Hose auszuziehen.

Unterm Strich würde ich sagen: „Managed Services bei einem externen Provider verdoppeln oder verdreifachen die Projektkosten und die Laufzeit des Migrationsprojektes.“ Wer sich das leisten kann und will, der sei beglückwünscht. Wer nicht, dem sollte das Projektteam sehr frühzeitig den vollen Umfang des Dilemmas offenbaren. Ansonsten wird das zur Schnitzeljagd mit Grabenkämpfen und endet in Frustration und endlosen Vorwürfen.

Beruhigend wirkt dann lediglich, wenn die Projektleitung sagt: “ Wir halten am Abschlußtermin des Projektes fest und Nachtragsbudgets sind leider nicht möglich!“

TV Hannover Badenstedt – holistic-net Sponsoring

Unsere Sponsoring-Aktivitäten in der Vergangenheit sind weitestgehend spontan und unsortiert. In eine professionelle Marketing-Kampagne mit Reichweitenmessung, Wirkungsgrad bzgl. Umsatzsteigerung und ähnlichem Firlefanz soll auch unser jüngstes Engagement nicht münden. Da wir dieses Sponsoring aber mit Spaß und Überzeugung tun, wollen wir mal explizit darauf hinweisen und gleichzeitig für den Besuch der Spiele der Damen-Handballmannschaft des TV Hannover Badenstedt, den Jungen Wilden, werben. Auch wenn deren Website zurzeit eher nach Wasserball aussieht (hat sich inzwischen natürlich geändert), sie spielen Handball mit Herz.

Unter anderem aus finanziellen Gründen sind sie in der letzten Saison aus der 2.Bundesliga in die 3.Liga Nord abgestiegen. Nun steht der Wiederaufstieg an, zu dem wir als Sponsor einen Beitrag leisten wollen.

Unser Sponsoring-Motto: Regional, sinnvoll, engagiert, mit persönlichem Bezug.

Unser Spende an Martin Kind in Form von 3-4 Dauerkarten ziehen wir hiermit zurück. Es hat einfach keinen Spaß mehr gemacht in diesen überbewerteten, von geld- und machtgierigen Autokraten beherrschten Fußball, auch noch Geld zu investieren. Zur Entwöhnung reichte schon die WM in Putin-Land, und ob 96 nun designierter Absteiger ist oder sich doch wieder ans rettende Ufer schaukelt, interessiert uns nur noch marginal.

Wir freuen uns auf eine spannende Saison der Jungen Wilden und dass wir am Ende gemeinsam feiern können. Auf geht’s.

Senior Consulting 2018

Einstieg 1: Nach fast 12 Monaten Pause will ich trotz anhaltendem Projektstress mal wieder meine Kommunikation per Blog aufnehmen. Themen gibt´s genug, auf Podcasts habe ich keine Lust und Nachfragen von Freunden und Bekannten habe ich auch.

Einstieg 2: Der junge Mann links ist Marco Neumann. Unser virtueller Senior Consultant, Senior Developer, Senior Facility Manager, … In allen Bereichen mindestens 30 Jahre Berufserfahrung. Virtuelles Gehalt: Jenseits der 200K€ ohne die Extras. Vielleicht kennt man ihn auch als Fritz Kluge oder Maik Haumich, sei´s drum. Das Bild ist bezahlt. Solange wird die DSGVO in ihrem Abmahnpotential nicht komplett begriffen haben, nehmen wir nur noch gekaufte Bilder.

Nun zum Thema. Der Begriff Senior Consultant verfolgt mich wie ein roter Faden durch mein Berufsleben. In den jungen Jahren verband ich den Begriff mit den Unternehmen KPMG, Price Waterhouse, Boston Consulting. Teure Anzüge, teure Schuhe, mega-pseudo-schlau, immer würdevoller Gang, irrsinnige Tagessätze. Auch bei 35° im Schatten läuft der Senior Consultant mit Krawatte und Jacket durch die Gänge. Worst Case: Weißes Hemd beim Mittagessen bekleckert. Deshalb isst der Senior Consultant nie Spaghetti Bolognese. Allerdings kann die Tomatensoße auch vom Tischnachbar kommen.

Freitags ist der echte Senior Consultant nicht beim Kunden. Wenn doch, dann hat der Auftraggeber sein Selbstwertgefühl beschädigt. Und er ist immer schon Monate weg, wenn ein Unternehmen zu der Erkenntnis kommt, dass die von den Senior Consultants verfassten Konzepte nicht funktionieren.

In jüngster Zeit bin ich in Projekten mit einer Flut von Senior Consultants konfrontiert. Vermutlich werde ich selbst als solcher bezeichnet. Schließlich bin ich alt genug und schreibe auch Konzepte, erfülle somit ein Teil der Kriterien. Einsatzform und Erwartungshaltung an diese Senior Consultants halte ich jedoch oft für bedenklich.

Es besteht ein Hang dazu, diese Menschen wie moderne Sklaven in Projekträumen beim Kunden zu halten. Intelligente, flexible und vor allem ablenkungsfreie Remote-Arbeit ist unerwünscht. In kritischen Phasen werden die Projekträume zu war rooms. Der Ton wird dann etwas rauher.

Man erwartet vom Senior Consultant allumfassendes Wissen. Wenn er auf eine Frage antwortet, dass er dies mit seinen heimischen Kollegen im Team klären will, dann riecht das nach Schwäche, Skill Defizite.

Auch die Skalierungsambitionen sind manchmal verwegen. Man hofft, die Anzahl der eingesetzten Senior Consultants ist proportional zum Projekterfolg bzw. umgekehrt proportional zur Projektlaufzeit. Dass 20 Senior Consultants aus 15 verschiedenen Firmen nicht zwangsweise besser sind als ein paar weniger Senior Consultants mit einem vertrauten, eingespielten Team, mag manches Unternehmen nicht glauben.

Ich werde aber keine Versuche unternehmen, diese Kultur bei einem unseren Kunden zu verändern. Die Bemühungen sind zwecklos. Etwas ungehalten werde ich gelegentlich, wenn die Arbeitseffizienz in diesem Konstrukt gegen Null geht und der Kunde mit Vorwürfen kommt. Aber dann gilt es kühl zu bleiben, die Milestones im MS Project Sheet leicht zu verschieben und sich nach Nachtragsbudgets umzusehen.

Hoch lebe der Senior Consultant!

Cloud Erwartungshaltung

Im Migrationsgeschäft gibt es immer wieder größeren oder kleineren Klärungsbedarf. Angefangen vom Mißverständnis man könne Notes Applikationen durch Umbenennen der File Extension von NSF auf was auch immer einem SharePoint Server unterschieben, bis zu dem Irrglauben, dass eine Mailmigration für zigtausend User mal schnell am Freitagabend zu machen sei. Selbstverständlich vollkommen verlustfrei.

Eine anderes Mißverständnis besteht bei den Human Cloud Services. Mancher Kunde glaubt an das Wunder aus der Cloud. Wenn er denn schon brav, zukunftssicher und innovativ seine Mailboxen in die Cloud migriert hat, dann hofft er damit auch alle lästige Administrationstätigkeit und den HelpDesk in die Cloud verschoben zu haben.

Die maximale Erwartungshaltung ist, dass damit auch die User-Administration in der Cloud liegt. Microsoft macht das irgendwie. Über Tickets an cloud@microsoft.com. Ist sicher im E3-Preis drin.

Und den internen HelpDesk kann man auflösen. Telefon 0800 MICSOFT. Vanity Number. Wenn dann ein User eine Mail versehentlich in den Trash Folder geschoben hat oder der Finger zwische A und S in der Tastatur stecken geblieben ist, dann hilft ihm der O365 HelpDesk in 129 Landessprachen und 245 lokalen Dialekten wie Pfälzisch, Fränkisch, Cockney oder Lousiana Creole French. Und Gott ist ja in der Cloud auch nicht so weit weg.

VW Ingenieurskunst

Bildquelle:WAZ

Man weiß ja, dass Ingenieure in der Automobilindustrie hoch fliegen, speziell VW steht da im Licht. Ich bin allerdings der Meinung, dass alle Hersteller in einem Boot sitzen. Da hat keiner signifikant mehr oder weniger Dreck am Stecken.

Es ist auch hinlänglich bekannt, dass es beim Kraftstoffverbrauch eine gewisse Schere zwischen Theorie und Praxis gibt. Auch da gehen alle den gleichen Weg des Konsumentenbetruges.

Mit meinem Multivan T6 erlebte ich auf der Urlaubsfahrt allerdings ein mir bislang unbekanntes Phänomen:

Nicht Treibstoffverbrauch, sondern Treibstoffproduktion durch Autofahren.

Die Details:

  • Auch Diesel ist in Frankreich nicht ganz geschenkt, erst recht nicht auf der Autobahn. Deshalb tankte ich bei Super U vor der Auffahrt auf die Autobahn. Tankvorgang erwartungskonform, Kreditkarte funktioniert. 2-3 Minuten lang rauscht der Kraftstoff in den Tank, Pistole schaltet ab. Das Nachgeplempere spare ich mir, geht sowieso zur Hälfte auf die Füße. Den exakten Blick auf die Anzeige auch. Die Rechnung zahl ich eh privat, also auch kein Rechnungsausdruck.
  • Nach wenigen Minuten Fahrt fällt mir auf, daß die Tankanzeige immer noch kurz über Reserve steht. Auch ein Neustart des Wagens an der Péage ändert daran nichts.
  • Gattinen sind ja gelegentlich skeptisch, was die intellektuellen Leistungen ihrer Männer betrifft. „Kam da überhaupt was raus? Hast du die Pistole in den AdBlue-Tank gesteckt oder hast du einfach nur in die Landschaft getankt? Wieviel ging denn rein? Hast du eine Rechnung?“ Viele Fragen, keine glaubwürdigen Antworten.
  • Ein Online-Check der Beifahrerin auf dem Volksbank-Konto zeigt zumindest noch keine Abbuchung. So schnell mahlt die EZB nun auch nicht. Wenn alles schief gegangen ist, dann muss ich halt bald wieder tanken.
  • Nun aber beginnt das Wunder von VW. Die Tanknadel bewegt sich im gleichen Tempo, in dem sie sonst von Voll nach Leer geht, in umgekehrter Richtung. Alle 10 gefahrene Kilometer erhöht sich laut Anzeige auch die Reichweite um 10 km. Nach 200km Fahrt haben wir ca. 20 Liter Diesel produziert. Nach 300km ist der Tank dreiviertel voll.
  • Das Positive: Der Verdacht, dass ich 60 Liter Sprit in die Landschaft gegossen habe, scheint beseitigt.
    Die Angst: Was passiert wenn der Tank durch dieses Wunder der VW Ingenieurskunst überläuft?
  • Nach ca. 350km Fahrt wendet sich das Wunder in Normalität. Die Tanknadel geht wieder in gewohnter Richtung. Die Reichweite reduziert sich wieder. Die Überlaufgefahr scheint gebannt. Entspannung am Lenkrad und auf dem Beifahrersitz macht sich breit.

Nachbetrachtung: Das mystische Verhalten deutet darauf hin, dass die Tankanzeige nicht analog ist. Irgendein tolldreister Programmierer bei VW oder einem der Zulieferer hat einen Vorzeichenfehler oder etwas ähnliches implementiert.

Fazit: Trau keinem digitalen Instrument im Auto. Es ist alles Fake und folgt den nebulösen Darstellungsinteressen der Autoindustrie.

 

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Microsoft definiert „unlimited“ neu.

Seit einiger Zeit erfreut mich mein Outlook Client mit der Meldung „POSTFACH VOLL“. Laut ECP ist die Quota unlimited. Bisher habe ich zwar keine Einschränkungen beim Senden und Empfangen festgestellt, aber irritieren tut´s ja doch. Angeblich habe ich meine 3GB Quota um sagenhafte 79,1 MB überschritten. Welch ein Frevel.

Vielleicht ist die textliche Übersetzung des Wortes „unlimited“ auch 3 GB. Mein Freund bei Microsoft wird ohnehin wieder sagen: „Geh in die Cloud und dann hast du solche Probleme nicht.“ Vielleicht ist mein „Verstehen wollen“ auch nicht mehr zeitgemäß. Ich lass jetzt mal die Admins ran.